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Pflicht zur Krankenversicherung: Divergenz von Theorie und Praxis

Kategorie: Finanzen

Unter all den zahlreichen Policen am Versicherungsmarkt sind zwei gesetzlich vorgeschrieben: Für Autofahrer eine Kfz-Versicherung und für ausnahmslos jeden in der Bundesrepublik gemeldeten Einwohner eine Krankenversicherung. Doch letztere ist es, an der es häufiger hapert als gern gesehen.

  Pflicht zur Krankenversicherung: Divergenz von Theorie und Praxis

Krankenversicherung für alle derzeit nur Theorie

Das Resultat einer Auswertung des Colgate Zahnmobils aus der Hansestadt Hamburg ist insofern alarmierend, als dass danach der Anteil der Bundesbürger ohne Krankenversicherung seit Jahren kontinuierlich ansteigt – und dies trotz der gesetzlichen Pflicht. 2008 ins Leben gerufen, sind seitdem mit dem Zahnmobil mehr als 20 Dentisten in dem Stadtstaat an der Alster unterwegs, klären Interessierte über Karies und Parodontose auf und nehmen im Notfall auch Behandlungen von Patienten ohne Versicherungsschutz vor. So ist es ihnen auch möglich, anhand eigener Erfahrung und keiner statistischen Auswertung von Fragebögen die starke Zunahme der Nicht-Versicherten auszumachen. Bereits 2010 haben rund 300 Personen und damit rund ein Drittel mehr als im Vorjahr das Zahnmobil aufgesucht und sich ohne Versicherungsschutz behandeln lassen. Vor allem Obdachlose sowie Menschen mit Migrationshintergrund zählen zu dem immer größer werdenden Kreis derer, die bei einem eventuellen Arztbesuch keine kleine Plastikkarte vorlegen könnten. Nach dem Hamburger Caritasverband, eine alarmierende Zahl – zurückzuführen auf teilweise fehlende Deutschkenntnisse, aber auch die im Quartal abzuführende Praxisgebühr, die nach Ansicht des Sozialunternehmens nachweislich Ärmeren Mitbürgern erlassen werden sollte. Vor allem jedoch auch der monatliche Beitrag für die Krankenversicherung an sich kann von vielen nicht geleistet werden, selbst wenn bei einem Krankenversicherungsvergleich mittlerweile bereits viele günstige Anbieter den Markt betreten haben. Auch, wer die Kosten für eine Krankenversicherung tragen kann, ist gut beraten, sich im Internet die unzähligen Anbieter nebeneinander auflisten zu lassen, um die passende Police abzuschließen. Zu viel zahlen will ja niemand. Und um dem Zahnmobil aus Hamburg nicht auch zur Last zu fallen, sollte sogar eine Zahnzusatzversicherung erwogen werden. Denn gerade im Bereich der Dentalhygiene und -behandlungen, gehen die finanziellen Deckungssummen der Krankenkassen in Deutschland stark zurück.

Krankenversicherung: für Einige unerfüllbare Pflicht

Wie sich die gesetzliche Krankenversicherungspflicht mit der Unerfüllbarkeit einiger Bundesbürger aufgrund fehlender finanzieller Mittel vereinbaren lässt, sollte in Hinblick auf die Zukunft geklärt werden – so dass das Zahnmobil möglichst in erster Linie Aufklärung betreibt und keine Notfalloperationen mehr vornehmen muss.



Bild: ill von urban_data, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.