Ergo kündigt Entschädigungszahlungen für Kunden der Riester-Rente an
Kategorie: Finanzen
Immerhin gut 12.000 Kunden der Ergo Versicherungsgruppe sind von falsch berechneten Verträgen bei der Sparoption der Riester-Rente in Mitleidenschaft gezogen worden und mussten insgesamt finanzielle Einbußen in Millionenhöhe hinnehmen. Nun hat das Versicherungsunternehmen erklärt, den Betroffenen entsprechende Entschädigungszahlungen zukommen zu lassen.
Alte Vertragsformulare für Kunden der Riester-Rente
Nach Aussage des Chefs der Ergo will der Konzern den betroffenen Kunden eine Ausgleichszahlung in Höhe von insgesamt fünf bis sechs Millionen Euro anbieten und somit eine eventuelle Sammelklage abwenden. Entstanden ist die aktuelle Situation aufgrund eines Irrtums bei der Berechnungsgrundlage zu Verträgen der Riester-Rente aus dem Jahr 2005. Denn nicht etwas wurden diesen die damaligen neuen Konditionen zugrunde gelegt, sondern die aus dem Vorjahr – welche allerdings für die Kunden ungünstigere Kostensätze aufzeigten. Aus Versehen seien damals alte Formulare nachgedruckt worden und der Fehler nicht rechtzeitig erkannt – bzw. behoben. Denn dies scheint ein weitaus größeres Problem, mit dem sich die Ergo Versicherungsgruppe gerade auseinanderzusetzen hat: Das Versicherungsunternehmen soll bereits vor Jahren Hinweise auf die fälschlich ausgestellten Dokumente erhalten, aber nicht weiter verfolgt haben. Eine Verfolgung im strafrechtlichen Sinne könnte aus diesem Grunde jetzt also auf den Konzern zukommen. Bekannt ist bislang zumindest eine Erstattung einer Anzeige wegen Betrugs, ob weitere Klagen folgen oder durch die in Aussicht gestellten Entschädigungen der Fall beidseitig ad acta gelegt werden wird, steht aus. Doch auch die Ergo hat von sich aus gerichtliche Schritte eingeleitet, allerdings in einem anderen Kontext: Das Unternehmen soll erpresst worden sein. Doch handelt es sich hierbei wohl weder um den Sex-Skandal in Budapest, noch um die derzeitigen Ausgleichszahlungen für die betroffenen Kunden der Riester-Rente handeln. Vielmehr betrifft die Anklage der Ergo Streitigkeiten mit ehemaligen Versicherungsvertretern um Abfindungen in Millionenhöhe.
Entschädigungszahlungen in Millionenhöhe – Ergo doppelt betroffen
So steht mit der Ergo also bereits seit Wochen eine der führenden deutschen Versicherungsgruppen in den Schlagzeilen. Und abgesehen vom leidenden Ruf der Gesellschaft, handelt es sich bei den im Raum stehenden Beträgen um keine Kleinigkeiten: Millionen von Euro sind im Spiel. Sowohl als denkbare Entschädigungssumme für die Kunden der Riester-Rente, als auch als Streitpunkt früherer Abfindungszahlungen.
Bild: Old 1 million lira note von dlisbona, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.