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Strom erzeugen immer kreativer

Kategorie: Strom



Aus was nicht alles momentan Strom erzeugt wird. In Israel starten Pilotprojekte, das man aus der Reibungsenergie von Straßen Strom erzeugen will, bereits jetzt brettern über Deutschlands Straßen Autos, die ihren Strom aus der Bremsenergie gewinnen, aus Biomasse wie z.B. Jauche wird Strom erzeugt, aus Holzpellets wird Energie erzeugt, per Witricity kann Strom durch die Luft geschickt werden, Solarkollektoren und Photovoltaikanlagen sind mittlerweile schon keine Besonderheit mehr, kurz: die Stromerzeugung findet immer wieder neue Wege, die gelungene Alternativen zu Strom aus Kohle oder Kernkraft darstellen. Werbeportale und Nachrichtendienste wie AdPartner berichten darüber. Über eine neue originelle Idee berichtete gestern derwesten.de: Strom durch Tanzen in der Disco.











Holland ist hierzulande sicherlich nicht als das klimafreundlichste und ökologisch bedachteste Land bekannt. Gerade in Sachen "Öko" haben die Holländer durch den einige Jahre zurückliegenden Gen-Tomaten-Skandal einen schweren Imageschaden erlitten. Doch dass dieses Bild schon lange nicht mehr der Realität entspricht, zeigt sich daran, dass Energieeffizienz und ökologisches Bewusstsein in den Niederlanden bis in die nicht öffentlich geförderten Bereiche von Party und Disco hineinreicht. So ist es auch kein Wunder, dass ausgerechnet in den Niederlanden die erste Öko-Disco der Welt eröffnet hat.



Die Rede ist vom WATT Club in Rotterdam, der sich selbst den Titel "Sustainable Dance Club" gibt. Ein neuartiges Konzept von Leuchtkacheln ist auf der gesamten Tanzfläche installiert. Wenn nun die Club-Besucher auf dieser Fläche tanzen, geben die aus recycletem Plastik bestehenden Kacheln nach, geraten in Schwingung und erzeugen auf diese Weise eine kleine Menge Strom. Genug, um die darunter befindlichen Leuchtdioden ohne zusätzliche Stromzufuhr zu betreiben. Das bedeutet für die Party auch: je wilder die Leute tanzen, desto bunter leuchtet der Boden. "Energieopwekkende dansvloer" heißt das neue Konzept auf holländisch.



Doch damit nicht genug. Auch der Rest des Clubs setzt voll auf die beiden Pferde Öko und Nachhaltigkeit. Viele der Böden sind aus recycleten Autoreifen hergestellt worden, die Köche im Café kaufen ausschließlich Ökoprodukte aus dem direkten Umland, der nicht selbst erzeugte Strom wird von einem Ökostromanbieter geliefert und die Toilettenspülung läuft mit aufgefangenem Regenwasser. Die Überprüfung des Clubs auf Umweltverträglichkeit findet einmal im Jahr durch das SDC statt. 2000 Gäste haben im WATT Club Platz, der Club ist regelmäßig voll, das Klischee vom Ökologisch bewussten Menschen als einer sozialen Marginalfigur erfolgreich widerlegt. Klimaschutz und Energieeffizienz sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.



Für den WATT Club hat das auf Grund des stets vollen Hauses natürlich auch wirtschaftliche Vorteile. Durch die Eigenerzeugung von Strom sowie der Nutzung von Regenwasser, selbst erzeugbaren Recycling-Produkten und einer maximalen Energieeffizienz konnte der WATT Club seine Betriebskosten drastisch reduzieren. Auch den Ausstoß des klimaschädlichen Gases CO2 konnte der WATT Club um stolze 30% reduzieren, rechnen die Besitzer auf der Internetseite vor. Das bedeutet jährlich 100.000 Kilo weniger CO2. Sollte diese Idee Schule machen und die Clubs und Discos auf der Welt verstärkt auf die grüne Karte setzen, könnten sich einige Hundertausend Tonnen CO2 einsparen lassen.



In Deutschland gibt es bislang noch keine vergleichbaren Modelle, auch wenn bereits jetzt einige Besitzer von Clubs und Bars damit werben, Ökostrom zu beziehen. Das erscheint nur logisch, denn wer einmal einen Preisvergleich von Ökostrom in Berlin, Deutschlands Party-Hauptstadt, macht, wird sehen, dass die Ökostrom-Tarife oft sogar noch günstiger angeboten werden können, als die konventionellen Stromtarife der lokalen Grundversorger. Mit Ökostrom Geld sparen: wer das erkannt hat, hat allen Grund zum Feiern... vielleicht ja sogar im WATT Club?