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Biogas: aus Gras wird Gas

Kategorie: Gas

In dem kleinen Ort Marschacht südöstlich von Hamburg soll eine Biomethangasanlage entstehen. Geht alles nach Plan, werden hier schon bald Gras, Rüben und Mais zu Biogas verarbeitet. Was das Gas zu Biogas macht ist nicht nur die Verwertung regenerativer Rohstoffe, sondern auch die Herkunft. Das Gras soll vorwiegend aus heimischer Produktion stammen, so dass lange Transportwege vermieden werden.

Biogas führt in Deutschland nach wie vor ein Nischendasein. Zwar gibt es einige Gastarife mit Biogas-Anteil. Doch dieser liegt meist gerade mal bei fünf bis zehn Prozent. Verantwortlich hierfür waren bislang vor allem technische Probleme in der Aufbereitung von Biogas auf Erdgas-Qualität. Inzwischen sind diese Hindernisse jedoch weitgehend ausgeräumt, so dass der Anteil an Biogas bei den Gastarifen demnächst zulegen dürfte.

Zudem ist die Produktion von Biogas bislang vergleichsweise teuer. Die Biomethananlage in Marschacht wird erst die elfte ihrer Art in Deutschland sein. Dass die Biomasse aus der Region kommt schont nicht nur die Umwelt sondern wird obendrein die Kosten senken. Der Standort Marschacht bietet sich an, da hier mehrere Tausend Hektar Land zur Verfügung stehen. Diesen  Punkt unterstreicht auch Gemeindebürgermeister Rolf Roth (SPD) gegenüber dem Hamburger Abendblatt: „,Die dritte und vierte Mahd im Jahr, die die Landwirte sonst kaum verwerten können, sollen in der Anlage verarbeitet werden".

Organisator der Biogas-Anlage ist Peter Krabbe vom Bundesdeutschen Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.).  Krabbe zufolge soll diese pro Jahr etwa 2,8 Millionen Kubikmeter Gas hergestellt werden. Dass bereits 20 Vorverträge mit ansässigen Bauern geschlossen wurden zeigt, dass die Einbindung der hiesigen Landwirtschaft mehr als ein Lippenbekenntnis ist. Insbesondere die unter Druck geratenen Milchbauern dürften sich über einen neuen Absatzmarkt freuen.



Es gibt aber auch kritische Stimmen. So fürchten einige Bauern steigende Pachtpreise. Zudem sei das Einzugsgebiet zu groß. Dadurch würden nicht nur Anwohner belästigt, sondern auch eine Konkurrenzsituation zur nahe gelegenen Biogasanlage in Tespe entstehen. Vorverträge sollen daher nur mit Landwirten geschlossen werden, deren Felder weiter als zehn Kilometer von der Tesper Anlage entfernt sind. Ob und wo die Anlage letztlich errichtet wird, soll am 21. September vom Gemeinderat beschlossen werden.

Wer nicht warten und heute schon die Umwelt schonen will, kann einen Gaspreisvergleich machen. Immer mehr Gasanbieter in Hamburg haben Gastarife, welche einen Biogas-Anteil enthalten. Je mehr Verbraucher sich für diese nachhaltige Energieversorgung entscheiden, desto schneller wird sich die Techik am Markt durchsetzen können.