Deutsche Bank Debatte um Nachfolge von Vorstandschef Josef Ackermann
Kategorie: Finanzen
Obwohl der Vertrag mit dem größten Bankhaus der Bundesrepublik Josef Ackermann noch bis in den Mai des Jahres 2013 bindet, wird bereits über die Nachfolge debattiert. Denn so viel steht für den amtierenden Vorstandschef nach einem aktuellen Interview mit der „Welt am Sonntag“ fest: Weder eine Vertragsverlängerung, noch ein Platz im Aufsichtsrat seien ab dem genannten Zeitpunkt angestrebt.
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Charisma und Kompetenz vom neuen Vorstandchef der Deutschen Bank erwartet
Wenn es nach ihm ginge, so ist ein Deutsche-Bank-interner Werdegang ebenso abdingbar wie eine jahrelange praktische Berufserfahrung im Finanzsektor - vielmehr müsse der Bewerber auf anderem Wege zeigen, dass er über die geforderten Qualifikationen verfügt, ein weltweit operierendes Bankinstitut wie die Deutsche Bank zu leiten. In erster Linie sei die Aura des Kandidaten maßgeblich für die Entscheidungsfindung, das fachliche könne mit der Zeit erlernt werden. Kann hingegen Gerüchten aus der Führungsetage Glauben geschenkt werden, konterkariert sich Ackermann mit seinem Vorschlag ein wenig selbst, denn niemand Geringeren als Axel Weber würde er gerne nach seinem Weggang auf seinem Stuhl Platz nehmen sehen. Denn auch wenn dieser als Volkswirtschaftsprofessor nicht aus dem kommerziellen Bankgeschäft kommt, dürfte man ihm Erfahrung auf dem Finanzsektor nach seiner bisherigen Funktion als ehemaliger Bundesbank-Chef kaum absprechen. Zumindest jedoch verfügt er nach Ackermanns Ansicht über die Stärke und das Charisma, das man in möglichen Krisenzeiten bewahren muss - und zudem über zahlreiche bedeutende Verbindungen zu wichtigen Persönlichkeiten aus Politik du Wirtschaft. Doch nicht an dem Schweizer direkt wird es liegen, die Besetzung des Chefsessels zu bestimmen, und beinahe geschlossen vertreten die anderen Vorstandsmitglieder hingegen eine interne Lösung. Allerdings: So einfach gestaltet sich eine solche auch nicht. Denn nicht unzählig viele Kandidaten entsprechen den Anforderungen an Persönlichkeit, operativer Durchsetzungskraft und politischer Diplomatie, kommen zudem aus dem Haus der Deutschen Bank selbst und sind letztlich noch gewillt, den durchaus nicht immer leichten Job zu übernehmen. Mittlerweile haben sich die ursprünglichen Vorschläge jedenfalls bereits drastisch reduziert und mit Hugo Bänziger und Anshu Jain nur noch zwei mögliche Kandidaten im Raum stehen lassen.Debatte um Nachfolge von Josef Ackermann läuft
Und auch die jeweiligen Aufsichtsräte von Kapitalgebern als auch Arbeitnehmern möchten ungerne Außen vor gelassen werden. Insofern wird die Debatte von zahlreichen Köpfen erhitzt geführt - es bleibt abzuwarten, wer im Mai 2013 die Fäden bei der Deutschen Bank zukünftig in seinen Händen halten wird.Bild: vault boy bobblehead von i eated a cookie, CC-BY - bearbeitet von Tarifo.
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