Energiewende global: Bericht sieht weltweit beginnenden Umbau der Energiesysteme
Kategorie: Strom
Am Dienstag haben die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch und das Climate Action Network auf dem UN-Klimagipfel in Paris ihren Klimaschutzindex 2016 vorgestellt. Weltweit gäbe es dem Bericht zufolge „starke Anzeichen“ für beginnende Umbauten der Energiesysteme. Doch während Dänemark, Großbritannien und Schweden im Klimaschutzindex Spitzenplätze einnehmen, liegt Deutschland abgeschlagen auf Platz 22 von 58. Grund ist vor allem der starke CO2-Ausstoß aufgrund des hohen Braunkohle-Anteils an der Stromerzeugung.
Renewable energies
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Klimaschutz-Erfindungen stammen fast zur Hälfte aus Deutschland
Die Möglichkeit einer weltweiten Energiewende rückt näher. Laut Klimaschutzindex 2016 von Germanwatch und dem Climate Action Network (CAN), Dachverband von 850 umweltpolitischen Nichtregierungsorganisationen, ist der Anteil erneuerbarer Energien in den letzten Jahren in vielen Ländern der Welt im zweistelligen Prozentbereich angewachsen. Bei der Vorstellung des Berichts auf dem Klimagipfel in Paris sagte Hauptautor Jan Burck von Germanwatch, dass es „weltweit in wichtigen Sektoren starke Anzeichen für einen beginnenden Umbau der Energiesysteme“ gäbe. In den Jahren 2013 und 2014 seien mehr Kapazitäten an regenerativen Energiequellen erbaut worden, als in Kohle-, Öl-, Gas- und Atomkraftwerken zusammen. Der Klimagipfel der Vereinten Nationen habe angesichts dessen die Chance, aus diesen Anzeichen einer globalen Energiewende eine tatsächliche zu machen. Neben einem wachsenden Zubau erneuerbarer Energien ist auch die Anzahl angemeldeter Erfindungen in der Klimaschutztechnik zwischen 1995 und 2011 weltweit stark angestiegen und hat sich von 11.000 auf 51.000 beinahe verfünffacht. Das geht aus einer Studie des Europäischen Patentamtes (EPA) und des UN-Umweltprogramms (Unep) hervor, die ebenfalls in Paris vorgestellt wurde. Während Deutschland auf dem Gebiet der Erfindungen zum Klimaschutz innerhalb Europas weit führend ist und beinahe die Hälfte aller Innovationen in dem Bereich beigesteuert hat, erreicht die Bundesrepublik im Klimaschutzindex von Germanwatch und CAN gerade einmal Platz 22 von 58. Im fünften Jahr infolge liegt Dänemark mit erfolgreichen Programmen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien an der Spitze, gefolgt von Großbritannien aufgrund seines erneuerbare-Energien-Anteils sowie der Ankündigung, aus der Kohlekraft auszusteigen und Schweden, dank seiner hohen Energieeffizienz.Klimaschutzindex: USA und China konnten sich verbessern
Für die Erstellung des diesjährigen Klimaschutzindex wurden unter anderem der CO2-Ausstoß im Jahr 2013, die Entwicklung der Emissionen, sowie die Klimaschutzpolitik von insgesamt 58 Ländern zu Grunde gelegt, die zusammen für gut 90 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Grund für Deutschlands weniger gute Platzierung auf Rang 22 von 58 ist vor allem der nach wie vor hohe Anteil von Braunkohle an der Stromerzeugung. Positiv wurden hingegen die Klimapolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sowie der schnell voranschreitende Ausbau erneuerbarer Energien hervorgehoben, deren Anteil an der Stromerzeugung zwischen 2008 und 2013 um über 40 Prozent angestiegen sei. Aufgrund von „ambitionierten Klimaschutzmaßnahmen“ verbesserten sich die USA im Klimaschutzindex im Vergleich zum Vorjahr um 12 Plätze und erreichten Rang 34. Auch China konnte eine leichte Verbesserung erzielen und gelangte auf Platz 47, vor allem wegen seiner „relativ guten“ Klimapolitik und dem Ausbau erneuerbarer Energien. Den letzten Platz belegt auch in diesem Jahr Saudi Arabien aufgrund seiner großen Abhängigkeit vom fossilen Energiträger Öl. Bild: Renewable energies von Uwe Potthoff, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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