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Klimaschutz: Expertenkommission sieht Ziele „erheblich gefährdet“

Kategorie: Strom

In gut zehn Tagen treffen sich die Vereinten Nationen in Paris, um eine neue internationale Klimaschutz-Vereinbarung zu verabschieden. Aus der Klimaschutz-Konferenz soll damit die Nachfolge des Kyoto-Protokolls von 1997 hervor gehen. Pünktlich zum UN-Treffen hat eine Expertenkommission der Bundesregierung nun aber einen Bericht veröffentlicht, in dem die Erreichbarkeit der von der Regierung gesetzten Klimaschutzziele in Frage gestellt wird. So sei das Ziel, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, „erheblich gefährdet“.

Klimaschutz: Expertenkommission sieht Ziele „erheblich gefährdet“ Polar Bears near the North Pole

Umweltministerin: „Deutschland wird sein Klimaschutzziel erreichen“

Erst im Dezember letzten Jahres hatte die Bundesregierung Eckpunkte für einen sogenannten „Klimaaktionsplan“ beschlossen, um die für 2020 gesetzten Klimaschutzziele noch zu erreichen. Insbesondere das übergeordnete Ziel, den CO2-Ausstoß bis dahin um 40 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren, galt es durch verschärfte Maßnahmen möglich zu machen. Unter anderem wurden neue Programme für die Gebäudesanierung, Energiesparmaßnahmen und CO2-Einsparungen in der Stromerzeugung beschlossen. Einer Expertenkommission der Bundesregierung zufolge reichen diese Maßnahmen aber längst nicht aus, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Im aktuellen Fortschrittsbericht der vierköpfigen Kommission, die im Auftrag der Bundesregierung in regelmäßigen Abständen das Voranschreiten der Energiewende überprüft, heißt es, dass „das Tempo der Emissionsminderung in den wenigen Jahren bis 2020 mindestens verdreifacht werden“ müsse, um das gesetzte Ziel zu erreichen. Nach Auffassung der Regierungsexperten sei es angesichts der aktuellen Entwicklung aber „schwierig“, dort hin zu gelangen. Das CO2-Ziel sei „erheblich gefährdet“. Der Bericht „Energie der Zukunft“ liegt dem Nachrichtenmagazin Spiegel Online vor. Am Mittwoch hat sich die Bundesregierung mit dem Bericht der Expertenkommission befasst. Allerdings sprach die Regierung nichtsdestotrotz von „guten Fortschritten“ bei ihrem Klimaaktionsplan. Ein Bericht des Bundesumweltministeriums zeige positive Entwicklungen auf. Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) betonte angesichts dessen, dass die Botschaft Deutschlands für die Klimakonferenz in Paris nach wie vor klar sei: „Deutschland wird sein Klimaschutzziel erreichen“.

CO2-Reduktion im Energiebereich: 5,5 Millionen Tonnen fehlen

Der Vorsitzende der Expertenkommission, Ökonom Andreas Löschel, warnte allerdings davor, dass die Bundesregierung allzu oft von zu optimistischen Szenarien ausgehen würde. So liege vor allem der Ausbau erneuerbarer Energien im Plan. Das Ziel, bis 2020 35 Prozent des Stroms in Wind- oder Solaranlagen zu erzeugen, könnte sogar „deutlich übertroffen“ werden. Bei den meisten anderen gesetzten Zielen hinke die Bundesregierung aber hinterher. Insbesondere im Energiebereich sei den Experten zufolge offen, wie die angestrebte Reduktion der CO2-Emissionen um 22 Millionen Tonnen erreicht werden soll. Durch die kürzlich beschlossene Überführung alter Kohlekraftwerke in eine Kraftwerksreserve, die Stromverbraucher gut 1,6 Milliarden Euro kosten wird, würden lediglich 12,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart. Gut vier Millionen Tonnen würden zudem durch die verstärkte Förderung von Kraft-Wärme-Kopplung eingespart. Bliebe ein Rest von 5,5 Millionen Tonnen, bei denen nicht klar sei, wie ihre Einsparung zustande kommen solle. Bild: Polar Bears near the North Pole von Christopher Michel, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de