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Ökostrom-Anteil am Strommix steigt 2015 auf Rekordniveau

Kategorie: Strom

Erneuerbare Energien sind weiter auf dem Vormarsch. Während Atom- und neuerdings auch Kohlekraftwerke im Rahmen der Energiewende nach und nach vom Netz genommen werden, nimmt der Anteil von Ökostrom am Strommix immer weiter zu. Das Ziel der Bundesregierung, den Ökostrom-Anteil am Bruttostromverbrauch bis zum Jahr 2020 auf 35 Prozent zu erhöhen, scheint bereits jetzt zum Greifen nahe: Laut Schätzungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) könnte der Ökostrom-Anteil bis Ende 2015 auf 33 Prozent ansteigen. Wind-, Solar- oder Biomasse-Anlagen würden damit gut ein Drittel des Stromverbrauchs Deutschlands decken.

Ökostrom-Anteil am Strommix steigt 2015 auf Rekordniveau Turbine 2

Erneuerbare Energien: Windstrom-Anteil um 47 Prozent angestiegen

Bis Ende 2015 könnten mit 193 Milliarden Kilowattstunden Strom gut 33 Prozent des Bruttostromverbrauchs Deutschlands aus Wind, Sonne und anderen erneuerbaren Energien erzeugt worden sein. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Schätzung vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) und dem Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), von der das Handelsblatt am Dienstag berichtete. Im Vorjahr lag der Anteil regenerativer Energiequellen am Strommix mit gut 161 Milliarden Kilowattstunden noch bei rund 27 Prozent. Insbesondere die Stromerzeugung aus Wind- und Sonnenenergie ist laut BDWE in diesem Jahr stark angestiegen. Bis Ende Oktober seien bereits 63 Milliarden Kilowattstunden Strom in Windkraftanlagen erzeugt worden – 47 Prozent mehr, als im Vorjahreszeitraum. Zudem wurde allein in den ersten zehn Monaten dieses Jahres so viel Solarstrom erzeugt, wie im gesamten Jahr 2014 und das, obwohl aufgrund schlechter werdender Förderbedingungen immer weniger Photovoltaik-Anlagen errichtet werden. Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betonte, dass die aktuelle Entwicklung zeige, dass erneuerbare Energien im deutschen Strommix weiter an Bedeutung gewinnen würden. Gleichzeitig forderte sie die Politik dazu auf, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, um den wachsenden Ökostrom-Anteil ins Gesamtsystem der Stromerzeugung zu integrieren. Insbesondere dürfe keine weitere Zeit beim Ausbau der Übertragungs- und Verteilernetze verloren gehen.

Stromtrassen-Kosten könnten um drei bis acht Milliarden Euro ansteigen

Aufgrund von zunehmenden Protesten von Anwohnern hat die Bundesregierung vor Kurzem beschlossen, beim geplanten Stromnetz-Ausbau vermehrt auf Erdkabel statt auf Freileitungen zu setzen. So sollen sich Bürger weniger von den vom bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) als „Monstertrassen“ betitelten Stromleitungen gestört fühlen. Durch diesen Beschluss wird sich der laut Bundesnetzagentur dringend erforderliche Netzausbau aber weiter verzögern und zudem hohe Mehrkosten mit sich ziehen. Netzbetreiber Tennet zufolge könnte die Neuplanung der Stromleitungen Verzögerungen von weiteren drei Jahren bringen. Die Kosten für den Stromtrassen-Bau könnten laut Bundeswirtschaftsministerium zudem um drei bis acht Milliarden Euro ansteigen. Bild: Turbine 2 von Tim Green, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de