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Strompreis-Erhöhungen drohen: EEG-Umlage steigt auf 6,35 Cent/kWh

Kategorie: Strom

Die EEG-Umlage zur Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus steigt im kommenden Jahr auf ein neues Rekordniveau. Wie die zuständigen Übertragungsnetzbetreiber am Donnerstag vormittag bestätigten, erhöht sich die Ökostrom-Umlage zum Jahreswechsel von derzeit 6,17 Cent auf dann 6,35 Cent pro Kilowattstunde. Bereits am Vortag war die Höhe der Umlage durchgesickert. Verbraucherschützer weisen darauf hin, dass eine höhere EEG-Umlage nicht automatisch zu höheren Strompreisen führen muss: Würden Stromanbieter die gesunkenen Börsenstrompreise an ihre Kunden weitergeben, könnten sie die Strompreise häufig stabil halten. Verbrauchern empfehlen sie daher einen Strompreis-Vergleich und anschließenden Wechsel zu einem Stromanbieter, der die günstigen Einkaufspreise an seine Kunden weitergibt.

Strompreis-Erhöhungen drohen: EEG-Umlage steigt auf 6,35 Cent/kWh Windräder

Stromkosten: Familie muss in 2015 gut 400 Euro mehr zahlen, als in 2005

Aus der von Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) versprochenen Stabilisierung der EEG-Kosten wird nichts. Zwar ist die EEG-Umlage zum ersten Januar 2015 erstmals seit ihrer Einführung leicht gesunken. Bereits zum Jahreswechsel 2016 wird sie aber erneut auf ein Rekordhoch ansteigen. Für einen Musterhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden bedeutet die Erhöhung der EEG-Umlage auf 6,35 Cent pro Kilowattstunde rein rechnerisch Mehrkosten in Höhe von 8,76 Euro im Jahr, inklusive Mehrwertsteuer. Zwar klingt eine solche Mehrbelastung nicht gerade schwerwiegend – insgesamt müssen Stromverbraucher aber durchschnittlich über 10 Cent pro Kilowattstunde mehr zahlen, als noch vor zehn Jahren. Das bedeutet, dass der oben genannte Musterhaushalt mittlerweile gut 400 Euro mehr für seine jährlichen Stromkosten aufbringen muss, als noch im Jahr 2005. Dabei sind die Börsenstrompreise in den vergangenen Jahren stark gesunken. Paradoxerweise führen fallende Börsenstrompreise aber zu einer Erhöhung der EEG-Umlage: Da über sie die Differenz zwischen den garantierten Ökostrom-Vergütungen für Stromproduzenten und dem tatsächlichen Wert des Stroms an der Börse ausgeglichen wird, steigt die Ökostrom-Umlage an, wenn die Börsenstrompreise sinken. Theoretisch könnten Stromanbieter die gesunkenen Börsenstrompreise aber an ihre Kunden weitergeben und so die Strompreise trotz steigender Ökostrom-Umlage stabil halten. Verbraucherschützer kritisieren, dass Energieversorger dies aber oft nicht täten und lediglich Strompreis-Erhöhungen an ihre Kunden weitergeben würden.

Stromanbieter-Wechsel von Verbraucherschützern empfohlen

Zusätzlich zur steigenden Ökostrom-Umlage ab Januar 2016 müssen sich Verbraucher laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in einigen Regionen auch auf steigende Netzentgelte einstellen. Aufgrund der kürzlich von der Bundesregierung beschlossenen Bevorzugung von teureren Erdkabeln gegenüber oberirdischen Stromleitungen werden die Kosten für den Stromnetz-Ausbau ansteigen. Diese Zusatzkosten werden die Netzbetreiber in Form von höheren Netzentgelten an Stromverbraucher weiterleiten. Wie hoch die Strompreise ab Januar 2016 letztlich ausfallen werden, steht also noch nicht fest. Verbraucherschützer raten Stromkunden dazu, im Falle von angekündigten Strompreis-Erhöhungen einen Stromanbieter-Vergleich durchzuführen und zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechseln, der möglicherweise die gesunkenen Börsenstrompreise an seine Kunden weitergibt. Bild: Windräder von Peter Heilmann, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de