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Strompreis-Erhöhung: Experten prognostizieren Anstieg der EEG-Umlage

Kategorie: Strom

In diesem Jahr sind die Strompreise erstmals seit 15 Jahren wieder leicht gesunken. Die minimale Entspannung für Stromverbraucher ist aber wohl nicht von Dauer. Strommarkt-Experten gehen davon aus, dass die EEG-Umlage bereits im kommenden Jahr wieder erhöht werden könnte. Auch andere Abgaben drohen aufgrund aktueller politischer Entscheidungen in 2016 anzusteigen. Verbraucher könnten so erneut mit höheren Strompreisen belastet werden.

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EEG-Umlage könnte auf 6,4 bis 6,6 Cent erhöht werden

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zahlt ein Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden aktuell im Schnitt 28,81 Cent pro Kilowattstunde Strom. Mit 52 Prozent des Strompreises entfällt mittlerweile über die Hälfte der Stromkosten auf Steuern, Abgaben und Umlagen. Allein die EEG-Umlage beträgt derzeit 6,17 Cent pro Kilowattstunde. Nachdem die Ökostrom-Umlage zum Jahreswechsel 2015 erstmals seit der Jahrtausendwende wieder leicht gesunken ist, könnte sie laut Strommarkt-Experten bereits im kommenden Jahr erneut ansteigen. So prognostiziert die Berliner Denkfabrik Agora Energiewende, die auch die Bundesregierung in Energiefragen berät, für 2016 eine Erhöhung der EEG-Umlage von aktuell 6,17 Cent auf 6,4 bis 6,6 Cent pro Kilowattstunde. Im vergangenen Jahr hatte die Umlage zur Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus mit 6,24 Cent pro Kilowattstunde ihren vorläufigen Höchststand erreicht. Einen Grund für den voraussichtlichen Anstieg der EEG-Umlage sehen die Experten von Agora Energiewende in sinkenden Börsenstrompreisen. Diese seien in den letzten zwölf Monaten um neun Prozent beziehungsweise 0,32 Cent pro Kilowattstunde zurück gegangen. Betreibern von Ökostrom-Anlagen sind aber feste Vergütungen für ihren erzeugten Strom garantiert. Sinken nun die Strompreise an der Börse, steigt die Differenz zu dem, was Ökostrom-Produzenten gesetzlich zugesichert ist. Diese Differenz wird über die Ökostrom-Umlage ausgeglichen. Daher steigt die EEG-Umlage in der Regel in dem Maße an, wie die Großhandelspreise sinken, wie Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende, dem Nachrichtenmagazin Spiegel erklärte. Angesichts des Zusammenhangs von Börsenstrompreisen und EEG-Umlage müssten Stromkunden laut Agora Energiewende im kommenden Jahr nicht zwangsläufig mit Strompreis-Erhöhungen rechnen. Wenn Stromanbieter ehrlich rechneten und Reduzierungen der Börsenstrompreise weitergäben, würden die Stromkosten für Verbraucher in Summe gleich bleiben.

Strompreise könnten um 40 Euro im Jahr ansteigen

Neben einer Erhöhung der Ökostrom-Umlage droht für das kommende Jahr aber auch ein Anstieg weiterer Abgaben und Umlagen, beispielsweise zur Finanzierung von Ausfällen installierter Offshore-Windparks oder zur Finanzierung von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). So plant Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) für 2016 eine stärkere Förderung von KWK-Anlagen, weshalb sich die Kosten für diese Umlage für einen Drei-Personen-Haushalt im kommenden Jahr um rund 25 Euro erhöhen könnten. Für die erhöhte EEG-Umlage muss derselbe Haushalt in 2016 bis zu 231 Euro und somit etwa 15 Euro mehr als bisher zahlen. Geben Stromanbieter die gesunkenen Börsenstrompreise nicht an ihre Kunden weiter, drohen somit Strompreis-Erhöhungen von etwa 40 Euro pro Jahr, zuzüglich möglichen Anstiegen anderer Umlagen und Steuern. Bild: All information von Gisela Giardino, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de