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Strompreise sinken minimal – Steuern und Abgaben weiterhin hoch

Kategorie: Strom

Die Strompreise sind in diesem Jahr erstmals seit der Jahrtausendwende wieder leicht gesunken. Die zuletzt stark gefallenen Einkaufspreise an der Strombörse kommen bei Endverbrauchern aber kaum an, da Steuern und Abgaben mittlerweile über die Hälfte des Strompreises bestimmen. So konnte ein Durchschnitts-Haushalt in diesem Jahr im Schnitt gerade einmal einen Euro pro Monat an Stromkosten einsparen. Experten gehen zudem davon aus, dass die Strompreise in den kommenden Jahren erneut ansteigen könnten.

Strompreise sinken minimal – Steuern und Abgaben weiterhin hoch Geldscheine

Stromkosten von durchschnittlich 84 Euro im Monat

Anfang der Woche erreichten die Strompreise an der Leipziger Energiebörse EEX ein Rekordtief von 2,6 Cent pro Kilowattstunde. So günstig war Strom im Großhandel seit 12 Jahren nicht mehr. Grund für die niedrigen Einkaufspreise für Strom ist unter anderem die verstärkte Ökostrom-Produktion und dadurch entstehende Strom-Überschüsse. Verbraucher profitieren aber kaum von den sinkenden Großhandelspreisen. Zwar sind die Strompreise auch für sie in diesem Jahr erstmals seit 15 Jahren wieder gesunken. Eine minimale Senkung der EEG-Umlage zum Januar 2015 hat dazu beigetragen, dass die Strompreise in diesem Jahr um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen sind. Eine Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden muss laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) aktuell gut 84 Euro im Monat für Strom aufbringen. In 2014 waren es noch 85 Euro. Trotzdem zahlten Stromverbraucher in diesem Jahr im Schnitt noch 28,72 Cent pro Kilowattstunde Strom. Vor allem staatlich bestimmte Steuern und Abgaben, wie die EEG-Umlage zur Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus, halten die Strompreise für Verbraucher hoch. Laut BDEW machten Steuern, Abgaben und Umlagen in diesem Jahr 52 Prozent des Strompreises aus. Strombeschaffung und Vertrieb, Strompreis-Faktoren, die Stromanbieter selbst beeinflussen können, machten nur gut 25 Prozent der Stromkosten aus. So entfallen auf einen Kilowattstunden-Preis von durchschnittlich 28,72 Cent immerhin 14,92 Cent auf Steuern, Abgaben und Umlagen, 7,05 Cent auf Strombeschaffung und Vertrieb und 6,75 Cent auf Netzentgelte.

Strompreise könnten bis 2023 weiter ansteigen

Schon im kommenden Jahr könnten die Strompreise für Verbraucher zudem erneut ansteigen. Zwar wird die Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr erst Mitte Oktober offiziell bekannt gegeben. Schätzungen der Berliner Denkfabrik Agora Energiewende zufolge könnte die Ökostrom-Umlage in 2016 zwischen 6,2 und 6,4 Cent pro Kilowattstunde liegen. Aktuell beträgt die EEG-Umlage 6,17 Cent. Zum Jahreswechsel 2017 könnte die Ökostrom-Umlage dann um weitere 0,6 Cent pro Kilowattstunde ansteigen. Bis 2023 rechnen die Experten von Agora Energiewende mit einem Anstieg der EEG-Kosten um nochmals ein bis zwei Cent pro Kilowattstunde auf dann rund acht Cent. Das Jahr 2023 markiere aber dann den Höhepunkt des Ökostrom-Kosten-Anstiegs. Zwischen 2023 und 2035 würden die Stromkosten dann kontinuierlich sinken und bis 2035 bei einem dann erreichten Ökostrom-Anteil von 60 Prozent nicht höher liegen als heute, möglicherweise sogar niedriger. Bild: Geldscheine von Maik Meid, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de