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Energiewende-Kosten steigen weiter – Kraftwerke sollen abgeschaltet werden

Kategorie: Strom

Die Kosten, die Stromverbrauchern durch die Energiewende in Deutschland entstehen, werden immer höher: Einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge zahlt ein Durchschnittshaushalt mittlerweile fast 300 Euro im Jahr für die Finanzierung der Energiewende. Aufgrund der zunehmenden Verdrängung durch Ökostrom sollen darüber hinaus immer mehr konventionelle Kraftwerke vom Netz genommen werden. Experten befürchten Versorgungsengpässe.

Energiewende-Kosten steigen weiter – Kraftwerke sollen abgeschaltet werden Klipheuwel wind-farm

Energiewende kostet Verbraucher 28 Milliarden Euro im Jahr

Als die Bundesregierung im Frühjahr 2011 die beschleunigte Energiewende beschloss, waren Prämissen ihrer Umsetzung das Beibehalten beherrschbarer Energiekosten und ein Anstieg der Kosten in international vergleichbarem Maße. Tatsächlich ist es aber anders gekommen: Verbraucher in Deutschland zahlen im europäischen Vergleich mittlerweile die zweithöchsten Strompreise. Nur die Dänen müssen für ihren Strom noch tiefer in die Tasche greifen. Pro 100 Kilowattstunden zahlten deutsche Verbraucher im zweiten Halbjahr 2014 durchschnittlich 29,30 Euro und damit fast 10 Euro mehr, als ein Durchschnitts-Europäer. Neue Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) für das Handelsblatt zeigen zudem, dass eine Durchschnitts-Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden rund 270 Euro im Jahr für die Umsetzung der Energiewende zahlt. Insgesamt koste die Energiewende Stromverbraucher gut 28 Milliarden Euro im Jahr. In diesen Kosten beinhaltet sind laut IW neben Ökostrom-Förderung und Netzausbau auch aktuelle Beschlüsse der Bundesregierung zum Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung und dem Aufbau einer Kapazitätsreserve von konventionellen Kraftwerken. Doch während die Umlagen und Abgaben auf den Strompreis in den vergangenen Jahren immer weiter angestiegen sind und mittlerweile über die Hälfte des Strompreises bestimmen, sind die Börsenstrompreise infolge der starken Ökostrom-Produktion stark gefallen. Betreiber konventioneller Kraftwerke, die nicht wie Ökostrom-Produzenten feste Vergütungen pro Kilowattstunde erzeugten Stroms erhalten, leiden aufgrund der niedrigen Börsenstrompreise unter Gewinneinbrüchen.

Stromversorgung sei auf konventionelle Kraftwerke angewiesen

Immer mehr Energieversorger wollen angesichts des zunehmend unrentablen Geschäfts mit konventionellen Kraftwerken eben diese vom Netz nehmen. Wie die Bild-Zeitung am Montag unter Berufung auf Zahlen der Bundesnetzagentur berichtete, sollen insgesamt 57 Kohle- oder Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Während Umweltschützer darauf hinweisen, dass der Ökostrom-Ausbau logischerweise die Verdrängung konventioneller und klimaschädigender Kraftwerke aus dem Strommarkt nach sich zieht, zeigte sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) angesichts der aktuellen Zahlen besorgt und befürchtet Versorgungsengpässe. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller betonte, dass konventionelle Kraftwerke auch in Zukunft gebraucht würden, um Schwankungen in der witterungsabhängigen Produktion von Ökostrom auszugleichen und so eine sicherer Stromversorgung zu gewährleisten. Bild: Klipheuwel wind-farm von warrenski, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de