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Stromversorgung: Intelligente Stromzähler sollen ab 2017 kommen

Kategorie: Strom

Sie sollen den Stromverbrauch besser koordinieren und Verbrauchern gleichzeitig helfen, Stromkosten einzusparen: sogenannte Smart Meter, also intelligente Stromzähler. Indem sie unter anderem die Herausforderung schwankender Ökostrom-Produktion meistern, soll die Energiewende unterstützt werden. Wenn der Strom gerade besonders günstig ist, da gerade besonders viel Energie erzeugt oder besonders wenig verbraucht wird, schalten sich automatisch Waschmaschine und Geschirrspüler ein. So die Vorstellung. Die Realität sieht allerdings noch etwas anders aus: Bis zu 100 Euro könnte Verbraucher der Einbau der intelligenten Stromzähler kosten – eingespart würden hingegen nur etwa 15 Euro im Jahr. Zudem kritisieren Experten, dass die derzeitigen Systeme noch zu anfällig für Datenklau seien.

Stromversorgung: Intelligente Stromzähler sollen ab 2017 kommen Smart Meter, Boring topic

Smart Meter bis 2022 in 80 Prozent der Haushalte

Ganze 1,25 Euro könnte ein durchschnittlicher Drei-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden im Monat einsparen, wenn er seinen konventionellen durch einen intelligenten Stromzähler ersetzt. So die Berechnungen des Bundeswirtschaftsministeriums. Dieses plant laut einem der Deutschen-Presse-Agentur vorliegenden Arbeitsentwurf ein „Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende“, in dem unter anderem die schrittweise Einführung von Smart Metern vorgesehen ist. Noch zu Beginn des Jahres plante Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) lediglich für solche Verbraucher verpflichtend intelligente Stromzähler einzuführen, für die eine Umrüstung auch Einsparungen bringe. 6.000 Kilowattstunden Strom im Jahr sollten die Grenze zum Einbau von Smart Metern markieren. Die EU aber verfolgt andere Pläne – und denen hat sich die Bundesregierung nun scheinbar gebeugt. So will die Europäische Union bis 2022 bei 80 Prozent der europäischen Bevölkerung intelligente Stromzähler im Einsatz sehen. Angesichts dessen sieht der Gesetzentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums nun vor, Smart Meter auch für Niedrigverbraucher einzuführen. Allerdings sollen die Kosten für den Einbau der intelligenten Strommesser 100 Euro im Jahr nicht überschreiten. Verbraucher, die weniger als 2.000 Kilowattstunden im Jahr benötigen, sollen zudem maximal 23 Euro zahlen. Angesichts von über 40 Millionen Haushalten in der Bundesrepublik und mehreren Millionen Unternehmen werden die Kosten für den flächendeckenden Einsatz von Smart Metern aber wohl in die Milliarden gehen.

Stromzähler: Sensible Daten sollen besser geschützt werden

Neben der Frage nach der Amortisation der Smart-Meter-Kosten kritisieren Experten die mangelhaften Regelungen für den Datenschutz. So fordert Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer, dass insbesondere in Zeiten der Abhörskandale von NSA und Co. hohe Standard notwendig seien, um sensible Daten nicht einfach so auslesen zu können. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik will extra für das Smart-Meter-Projekt 30 zusätzliche Stellen schaffen, um dafür zu sorgen, dass Daten über das Konsum- und Alltagsverhalten der Verbraucher nicht in falsche Hände geraten. Frühestens 2017 soll mit der schrittweisen Einführung der intelligenten Stromzähler begonnen werden. Bild: Smart Meter, Boring topic von miheco, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de