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Strompreise könnten steigen: Sommerhitze belastet Stromnetze

Kategorie: Strom

Dieser Sommer hat Sonnenanbetern bislang jede Menge geboten: Wochenlange Hitze von teilweise bis zu 40 Grad Celsius, dazu Sonne und kaum Regen – ein Traum für alle, die ihren Sommerurlaub dieses Jahr auf „Balkonien“ verbracht haben. Doch die Rekordhitze hat auch ihre Schattenseiten: Neben starker Dürre und befürchteten Ernteausfällen lassen die vielen Sonnenstunden die Produktion von Solarstrom stark ansteigen. Die Kosten für eine stabile Stromversorgung sind dadurch seit Beginn der Hitzewelle bereits um etwa 25 Millionen Euro angestiegen. Letztlich werden diese Zusatzkosten in Form von höheren Netzentgelten wohl von Stromverbrauchern getragen werden müssen.

Strompreise könnten steigen: Sommerhitze belastet Stromnetze Green Power

Stromnetz-Kosten könnten bis Ende 2015 auf 500 Millionen Euro steigen

Der diesjährige Sommer hatte mit seiner Hitze und den vielen Sonnenstunden zweifelsfrei viele Vorzüge für Sonnenanbeter. Die Quittung für die wochenlang anhaltende Hitze könnten aber bald Stromverbraucher erhalten: Wie Dirk Biermann, Geschäftsführer Systembetrieb bei Netzbetreiber 50Hertz am Sonntag mitteilte, muss das Unternehmen seit Beginn der Hitzewelle jeden Tag etwa 2,5 Millionen Euro ausgeben, um das Stromnetz stabil zu halten. Denn durch die starke Sonnenstrom-Produktion, viele Ökostrom-Exporte in den Süden Europas und Versorgungsengpässe in Polen sind die Stromnetze stark überlastet. Um sie vor einem Zusammenbruch zu bewahren, muss die Stromproduktion in norddeutschen Kohle- oder Gaskraftwerken teilweise eingestellt werden – wofür die Betreiber der Anlagen entschädigt werden müssen. Bislang hätte die Hitzewelle die deutschen Netzbetreiber so bereits rund 25 Millionen Euro gekostet, wie Biermann der Deutschen-Presse-Agentur sagte. Allein am Freitag habe 50Hertz Eingriffe ins Stromnetz vornehmen müssen, die zeitweise bis zu 5745 Megawatt betrugen – der Leistung von etwa vier Atomkraftwerken. Biermann rechnet damit, dass sich die Kosten für die Vermeidung von Blackouts durch Netzüberlastungen bis Ende des Jahres auf bis zu 500 Millionen Euro summieren könnten. Grund hierfür sind unter anderem auch die fehlenden Nord-Süd-Leitungen, deren Bau aufgrund von massiven Bürgerprotesten bislang nicht umgesetzt werden konnte. Die fehlenden Leitungen sollten dazu beitragen, das bestehende Stromnetz entlasten.

Strompreise für Endkunden könnten steigen

Dennoch lobt der Systemchef von 50Hertz die Fortschritte der Bundesregierung bei der Lösung des Stromtrassen-Problems. Die Einigung der Politiker zum Bau der Gleichstromtrassen sei ein wichtiger Schritt. Dennoch müsse Deutschland noch einige Jahre ohne die zusätzlichen Leitungen auskommen. Die Kosten, die den Übertragungsnetzbetreibern für die Vermeidung von Blackouts durch Überlastungen des Stromnetzes entstehen, werden letztlich in Form von sogenannten Netzentgelten auf Stromverbraucher umgeschlagen. Experten rechnen angesichts der hohen Stromnetz-Kosten in diesem Jahr mit möglichen Erhöhungen der Netzentgelte und dadurch höheren Strompreisen. Bild: Green Power von Ferruccio Zanone, CC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de