Strompreis-Senkungen: Starke Unterschiede zwischen Stromanbietern

In diesem Jahr sind die Strompreise für private Haushalte erstmals seit der Jahrtausendwende wieder leicht gesunken. Laut Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft (BDEW) muss ein Vier-Personen-Haushalt aktuell durchschnittlich 28,81 Cent pro Kilowattstunde Strom aufbringen. In 2014 waren es noch 29,13 Cent pro Kilowattstunde. Wie ein Verbraucherportal nun ermittelte, fallen die Strompreis-Senkungen je nach Stromanbieter aber stark unterschiedlich aus. Während die Strompreise für Kunden beim örtlichen Grundversorger um maximal zwei Prozent reduziert wurden, zahlen Kunden bei alternativen Stromanbietern im Schnitt sechs Prozent weniger, als im Vorjahr. Ein Stromanbieter-Wechsel kann sich lohnen.

Euro-Scheine

Strompreise sind im Schnitt um 55 Euro gesunken

Für viele Haushalte stellen die hohen Strompreise ein starke finanzielle Belastung dar. Nachdem die EEG-Umlage zum ersten Januar 2015 erstmals seit ihrer Einführung im Jahr 1998 gesunken ist, hatten viele Verbraucher auf Strompreis-Senkungen gehofft. Tendenziell sind die Strompreise seit Mai letzten Jahres tatsächlich gesunken – allerdings variiert der Umfang der Strompreis-Senkungen je nach Stromanbieter stark. Wie das Verbraucherportal Verivox in einer aktuellen Strompreis-Analyse herausgefunden hat, haben alternative Stromversorger die Strompreise im Schnitt dreimal so stark reduziert, wie örtliche Grundversorger. So sind die Strompreise für eine Familie mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden im günstigsten verbraucherfreundlichen alternativen Stromtarif zwischen Mai 2014 und Mai 2015 im Bundesdurchschnitt um sechs Prozent zurück gegangen. Das entspricht einer Reduktion in Höhe von 55 Euro auf nun 817 Euro an Stromkosten im Jahr. Im gleichen Zeitraum haben die örtlichen Grundversorger ihre Strompreise durchschnittlich nur um einen Prozent reduziert. Selbst bei den günstigsten Grundversorgungs-Tarifen konnten die Experten des Verbraucherportals Strompreis-Senkungen von maximal zwei Prozent ausmachen und somit gut einem Drittel weniger, als im Schnitt bei alternativen Stromversorgern.

Stromanbieter-Wechsel birgt Einspar-Potential von fast 400 Euro

Eine Familie mit einem Stromverbrauch von 4.000 Kilowattstunden kann durch einen Wechsel aus der vergleichsweise teuren Grundversorgung zu einem alternativen Stromanbieter durchschnittlich 382 Euro im Jahr einsparen, wie die Strompreis-Analyse des Verbraucherportals zeigt. Verbraucher, die bereits bei ihrem örtlichen Grundversorger in einen günstigeren Tarif gewechselt sind, können im Schnitt noch 284 Euro durch einen Wechsel zu einem alternativen Stromanbieter einsparen. Für die Analyse von Verivox wurden ausschließlich solche alternativen Stromtarife berücksichtigt, bei denen keine Vorkasse- oder Kautionszahlungen geleistet werden müssen. Zudem wurden Pakettarife ausgeschlossen, es durfte eine Vertragslaufzeit von maximal einem Jahr und Kündigungsfristen von maximal sechs Wochen bestehen. Darüber hinaus mussten die Stromtarife eine Preisgarantie über die gesamte Vertragslaufzeit hinweg beinhalten. Diese Kriterien empfehlen auch Verbraucherschützer beim Stromanbieter-Wechsel zu beachten. Bild: Euro-Scheine von Maik Meid, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de