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Niedrige Strompreise belasten laut BDEW Geschäftsergebnis von vielen Stromanbietern

Kategorie: Strom

Während die Energiewende in Deutschland immer weiter an Fahrt aufnimmt, verschlechtert sich die wirtschaftliche Lage vieler Stromversorger zunehmend. Einer Untersuchung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge wirken sich die niedrigen Strompreise bei mehr als zwei Dritteln der Energiekonzerne negativ auf das Geschäftsergebnis aus. Der BDEW sieht dies als „deutlichen Weckruf an die Politik“ und fordert zum schnellen Handeln auf.

Niedrige Strompreise belasten laut BDEW Geschäftsergebnis von vielen Stromanbietern Niedrige Strompreise belasten laut BDEW Geschäftsergebnis von vielen Stromanbietern

Kraft-Wärme-Kopplung rentiert sich oft nicht

Die BDEW-Umfrage unter Geschäftsführern von 265 Unternehmen zeigt, dass die Mehrheit der Konzerne weiterhin mit der Trendwende im Energiesektor zu kämpfen hat. So gaben zwei Drittel der Befragten an, dass sich der Umschwung in der Stromsparte negativ oder sehr negativ auf das Geschäftsergebnis auswirke. Mehr als die Hälfte der Unternehmen beklagte Kürzungen von Dividenden und Ausschüttungen, worunter in vielen Gemeinden mittlerweile die kommunalen Haushalte und somit auch öffentliche Verkehrsmittel, Schwimmbäder oder Bibliotheken leiden würden. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sieht durch die finanziellen Engpässe bei Stadtwerken aber vor allem Probleme für Investitionen in die Entwicklung neuer zukunftsfähiger Technologien. Insbesondere bei der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die für die Energiewende von hoher Bedeutung sei, sieht Müller Schwierigkeiten. Das offizielle Konzept der Bundesregierung sieht für KWK-Anlagen einen Anteil an der Energieerzeugung von 25 Prozent vor. Bislang sind es gut 16 Prozent. Rund ein Drittel der befragten KWK-Betreiber gab aber in der BDEW-Umfrage an, dass die Anlagen nicht wirtschaftlich seien, bei weiteren 51 Prozent würden durch den Betrieb gerade einmal die entstehenden Kosten gedeckt werden. Und auch die Zukunft sehen viele KWK-Betreiber alles andere als rosig: Gut 43 Prozent der Befragten nehmen an, dass ihre Anlagen bald unrentabel sein werden, nur 12 Prozent glauben an ausreichende Erträge. BDEW-Chefin Müller sieht die aktuelle Umfrage als „deutlichen Weckruf an die Politik“.

Sichere Stromversorgung durch Reservekraftwerks-Subventionierung

Vor allem die durch die vermehrte Ökostrom-Produktion stark gefallenen Börsenstrompreise machen den Energiekonzernen finanziell zu schaffen. Konventionelle Kraftwerke rentieren sich oft nicht mehr, dürfen jedoch teilweise nicht vom Netz genommen werden, um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten. Laut Müller werden erneuerbare Energien „auf absehbare Zeit nicht dazu in der Lage sein“, die Stromversorgung zu sichern. Der BDEW fordert daher von der Politik, die Bereitstellung sogenannter Reservekraftwerke, die in Zeiten geringerer Ökostrom-Produktion zuverlässig Energie liefern können, zusätzlich zu vergüten. Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) hat jedoch schon einige Male betont, dass er nichts von einem „Hartz IV für alte Kraftwerke“ halte. Und auch Verbraucherschützer stehen einer solche Subventionierung skeptisch gegenüber, würde sie doch die Strompreise für Verbraucher voraussichtlich weiter in die Höhe treiben. Bild: Electricity von Lukasz Kryger, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de