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Stromzähler weisen Sicherheitslücken auf: Doch keine Smart-Meter-Pflicht ab 2015

Kategorie: Strom

Um den Stromverbrauch besser zu steuern und Strom nach Möglichkeit dann zu verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist, sollte der Einbau von intelligenten Stromzählern ab Januar 2015 für Neubauten, Renovierungen und Kunden mit besonders hohem Stromverbrauch Pflicht werden. Da es bislang aber keinerlei gesetzliche Vorgaben für einheitliche Sicherheitsstandards gibt und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bei Untersuchungen erhebliche Mängel beim Datenschutz festgestellt hat, wird die Einführung der sogenannten Smart Meter verschoben – voraussichtlich sogar mindestens bis zur nächsten Bundestagswahl.

Stromzähler weisen Sicherheitslücken auf: Doch keine Smart-Meter-Pflicht ab 2015 Electricity meter

Stromverbrauch soll besser koordiniert werden

Sie sollen die Energiewende in Deutschland dabei unterstützen, schwankende Ökostromproduktion und mangelnde Möglichkeiten der Stromspeicherung auszugleichen: Intelligente Stromzähler, sogenannte Smart Meter, erfassen neben dem reinen Stromverbrauch auch den Zeitpunkt des Verbrauchs und die Verbrauchsquelle. Dank dieser Daten können individuelle Stromtarife erstellt und Verbraucher durch günstigere Tarife dazu angeregt werden, Strom vorrangig dann zu verbrauchen, wenn er im Überfluss vorhanden ist. So soll der Stromverbrauch zu Spitzenlastzeiten reduziert, Netze entlastet und weniger Reservekapazitäten notwendig werden. Bislang führt der niedrigere Stromverbrauch, beispielsweise in der Nacht und am Wochenende, gepaart mit mangelnden Stromspeichermöglichkeiten dazu, dass zu viel Strom vorhanden ist, der teilweise zu Spottpreisen ins Ausland verkauft wird. Zu Spitzenlastzeiten hingegen muss bislang auf klimaschädliche Braun- oder Steinkohlekraftwerke zurückgegriffen werden, um die Stromversorgung sicherzustellen. Durch die flächendeckende Einführung von Smart Metern soll der Verbrauch besser koordiniert werden. Ab 2015 sollte daher bei Neubauten, Sanierungen und für Kunden mit einem Stromverbrauch von über 6.000 Kilowattstunden im Jahr der Einbau von intelligenten Stromzählern zur Pflicht werden. Wie der RBB Ende des Jahres auf seiner Website berichtete, hat der deutsche Wirtschaftssekretär Rainer Baake die Smart-Meter-Pflicht aber vorerst gekippt. Laut RBB soll der Stichtag der Einführung bis mindestens zur nächsten Bundestagswahl verschoben werden.

Datenschützer fordern mehr Sicherheit

Grund für den kurzfristigen Aufschub der geplanten Regelung sind laut Baake mangelnde gesetzliche Sicherheitsvorgaben. Tatsächlich gibt es bislang keine gesetzlich festgelegten Vorgaben für einheitliche Sicherheitsstandards bei Smart Metern. Wie Spiegel Online Ende des Jahres berichtete, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einige Geräte unter die Lupe genommen, wobei keines den hohen Datenschutz-Anforderungen der Behörde genügt habe. Datenschützer betonen, dass durch intelligente Stromzähler ermittelt werden kann, welches Gerät in welchem Haushalt wann wie viel Strom verbraucht, weshalb diese Daten unbedingt vor dem Zugriff Dritter geschützt sein müssen. Bild: Electricity meter von Kai Hendry, CC BY – bearbeitet von Tarifo.de