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Energiekosten: Verbraucher in Deutschland zahlen zweithöchsten Strompreis in der EU

Kategorie: Strom

Über 30 Cent müssen Kunden in der Grundversorgung laut Bundesnetzagentur derzeit für eine Kilowattstunde Strom zahlen – rund 60 Prozent mehr, als in 2006. Seit der Jahrtausendwende sind die Strompreise für Verbraucher in Deutschland kontinuierlich angestiegen. Dass die Strompreise hierzulande nicht nur gefühlt mit am höchsten in ganz Europa sind, zeigt nun auch offiziell der „Monitoringbericht Energie 2014“ von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt. Demnach zahlen Verbraucher in Deutschland die zweithöchsten Strompreise in der EU – nur die Dänen müssen noch tiefer in die Tasche greifen, um ihre Stromrechnungen zu begleichen.

Energiekosten: Verbraucher in Deutschland zahlen zweithöchsten Strompreis in der EU European Flag

Strompreis wird zu 73 Prozent von Abgaben und Umlagen bestimmt

Wie die Bundesnetzagentur in ihrem aktuellen Monitoringbericht feststellt, sind vor allem Umlagen und Abgaben auf den Strompreis für die hohen Kosten verantwortlich. So würden staatlich bestimmte Abgaben, wie die EEG-Umlage, mit der der Ausbau erneuerbarer Energien finanziert wird, mittlerweile gut 73 Prozent des Strompreises ausmachen. Nur 27 Prozent der Kosten fallen demnach für die tatsächliche Energiegewinnung bzw. -beschaffung, den Vertrieb und die Gewinnmargen der Stromversorger an. Laut Bundesnetzagentur haben sich die Strompreise für Grundversorgungs-Kunden mit einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 3.500 Kilowattstunden pro Jahr zwischen 2006 und 2014 um gut 61 Prozent auf 30,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht. Allerdings betonen die Experten der Bundesnetzagentur, dass sich der Preisanstieg 2013 abgeschwächt habe und die Energiekosten im vergangenen Jahr nur noch leicht, um etwas mehr als ein Prozent gestiegen seien. Verbraucher, die einen Sondervertrag bei ihrem Grundversorger abgeschlossen hätten oder zu einem anderen Stromanbieter gewechselt seien kämen laut den Energieexperten aber weit günstiger weg. Bei vielen Haushalten bestünde daher noch großes Sparpotential. Das Bundeskartellamt betont, dass sich noch immer ein Drittel der Verbraucher in der Grundversorgung befindet, die laut den Wettbewerbshütern „die zumeist teuerste Versorgungsart“ sei. In der Regel könnten Verbraucher durch einen Tarif- oder Anbieterwechsel viel Geld einsparen.

Vermehrte Stromanbieter-Wechsel wirken sich dämpfend auf Stromkosten aus

Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt lobten im diesjährigen Monitoringbericht, dass sich die Wettbewerbsbedingungen auf dem deutschen Strommarkt in den vergangenen Jahren spürbar verbessert hätten. Der Marktanteil der vier größten Stromversorger Deutschlands, E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall, sei von 73 Prozent im Jahr 2010 auf 67 Prozent in 2013 zurückgegangen. Der Umstand, dass Kunden vermehrt die Möglichkeit nutzen würden, den Stromanbieter zu wechseln, wirke sich preisdämpfend auf die Energiekosten der Stromverbraucher aus, wie der Präsident des Bundeskartellamtes, Andreas Mundt, erklärte. Bild: European Flag von Rock CohenCC BY-SA 2.0 – bearbeitet von Tarifo.de