Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Energieversorger leiden weiter unter Gewinneinbrüchen

Kategorie: Strom

Die großen deutschen Energieversorger scheinen aus ihrer Talfahrt nicht heraus zu kommen. So verzeichneten E.ON, RWE und EnBW auch im dritten Quartal dieses Jahres weiter Gewinneinbrüche. Die Konzerne selbst geben auch der Energiewende Schuld an ihrer derzeit misslichen Lage. Kritiker aber sind der Meinung, dass die Stromanbieter zu spät auf den Umschwung auf erneuerbare Energien reagiert hätten und selbst für ihre jetzige Situation verantwortlich seien.

Energieversorger leiden weiter unter Gewinneinbrüchen Regenerativ vs. Fossil

Stromanbieter klagen gegen Atomausstieg

Mit Slogans wie „VorRWEg gehen“ macht Stromanbieter RWE seit längerer Zeit Werbung für eine umweltfreundlichere Ausrichtung seiner Energieversorgung. Dieser Schritt kommt einer Greenpeace-Studie zufolge aber um einiges zu spät. So kritisierten die Umweltschützer bereits zu Beginn des Jahres, dass die großen Energieanbieter zu spät auf den Wandel der Energieversorgung reagiert und so für entstandene Verluste selbst verantwortlich seien. Tatsächlich scheinen die großen deutschen Energieanbieter sich nicht selbstständig aus ihren sinkenden Gewinnen herausmanövrieren zu können. Bei RWE beispielsweise ging das betriebliche Ergebnis in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 31 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zurück. Das teilte der Stromversorger vergangene Woche in Essen mit. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank um 22 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro. Probleme bereiten dem zweitgrößten deutschen Energiekonzern zudem der stockende Verkauf der Gasförder-Töchter Dea, die für gut fünf Milliarden Euro von Investoren um den russischen Oligarchen Michail Fridman übernommen werden soll. Darüber hinaus hat RWE mit Schulden in Höhe von gut 31 Milliarden Euro zu kämpfen. Neben RWE müssen auch die Energieversorger E.ON und EnBW Gewinneinbrüche hinnehmen. Vor allem die sinkenden Börsenstrompreise stellen die Konzerne vor Herausforderungen. So rentiert sich die konventionelle Kraftwerkssparte teilweise nicht, da die Kosten zur Stromproduktion in Kohle- oder Gaskraftwerken durch die niedrigen Strompreise nicht ausgeglichen werden können. Doch vom Netz nehmen dürfen die Energieerzeuger unrentable Kraftwerke nicht ohne weiteres – viele von ihnen sind laut Bundesnetzagentur für eine sichere Stromversorgung in Zeiten geringerer Ökostrom-Produktion unabdingbar. Die Forderung der Konzerne, Prämien für das bloße Bereitstellen von konventionellen Kraftwerkskapazitäten zu erhalten, wird von der Bundesregierung bislang aber weitgehend abgelehnt.

Energiewende zieht abnehmende Bedeutung konventioneller Energieversorger nach sich

E.ON und RWE fühlen sich darüber hinaus durch den abrupten Atomausstieg benachteiligt und haben dagegen geklagt. Zudem suchen sie mittlerweile zunehmend im Ausland nach ihrer alten Stärke: E.ON hat sich bereits von zahlreichen Regionalversorgern getrennt und versucht, sein Geschäft in Russland, der Türkei und Brasilien auszubauen. Und auch RWE verkündete jüngst, dass die Bedeutung Deutschlands bei derzeitiger Entwicklung langfristig abnehmen werde. Laut Experten bestünde angesichts dessen jedoch nicht allzu großer Grund zur Sorge: So sei die abnehmende Bedeutung von großen Energiekonzernen und deren konventionellen Kraftwerken eine logische Konsequenz der Energiewende in Deutschland. Bild: Regenerativ vs. Fossil von int2kCC BY – bearbeitet von Tarifo.de