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Energiewende: Deutschlands Klimaziel in Frage gesetllt

Kategorie: Strom

Der Chef der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, hat vergangene Woche das von Deutschland gesetzte Klimaziel in Frage gestellt. Nach aktuellen Analysen könne das Ziel von 40 Prozent weniger CO2-Emissionen bis 2020 unter der derzeitigen Politik nicht erreicht werden – laut Homann müsse man daher darüber nachdenken, es zu korrigieren. Andere Experten sind generell gegen nationale Klimaziele. Umweltschützer kritisieren solche Aussagen als fatales Signal für die UN-Klimaverhandlungen. Die Bevölkerung steht derweil ungebrochen hinter der deutschen Energiewende.

Energiewende: Deutschlands Klimaziel in Frage gesetllt Green Power

Klimaziel könnte unter aktueller Politik verfehlt werden

Im Jahr 2007 haben sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) erstmals darauf geeinigt, Deutschlands Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Aus einer aktuellen Analyse im Auftrag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) geht jedoch hervor, dass dieses Ziel unter derzeitigen Maßnahmen der Politik um fünf bis sieben Prozentpunkte verfehlt werden würde. Hendricks fordert daher, nicht nur Atom-, sondern auch klimaschädliche Kohlekraftwerke stillzulegen. Jochen Homann, Chef der Bundesnetzagentur, sieht das anders. Bei einer Veranstaltung des Tagesspiegels und des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in der vergangenen Woche stellte er die Frage, ob das Verfehlen des gesetzten Klimaziels denn so „dramatisch“ sei. Es sei „debattierwürdig“, ob das Klimaziel nicht falsch gesetzt sei, so Homann. Ähnlich sehen es Energieexperten wie Rolf Martin Schmitz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von Energieversorger RWE, der betonte, dass nationale Klimaziele nicht sinnvoll seien. Umweltschützer und Grünen-Politiker jedoch kritisierten Homanns Standpunkt scharf. Annalena Baerbock, Grünen-Bundestagsabgeordnete, nannte die Aussagen des Bundesnetzagentur-Chefs eine „Bankrotterklärung der schwarz-roten Energie- und Klimapolitik“ sowie ein falsches Signal für die stattfindenden UN-Klimaverhandlungen. Sie fordert, dass die Politik endlich den Ausstieg aus der Kohlekraft einleiten solle, anstatt die Klimaziele in Frage zu stellen. Tobias Münchmeyer von Greenpeace warf Homann vor, mit seinen Aussagen den „politischen Konsens“ beim deutschen Klimaschutz aufzukündigen. Wirtschaftsminister Gabriel forderte er dazu auf, die Aussagen Homanns „unverzüglich geradezurücken“, da sonst der Eindruck enstehe, Gabriel bereite den Abschied vom deutschen Klimaziel vor.

Energiewende-Zustimmung der Bürger weiterhin hoch

Die Bevölkerung Deutschlands steht laut aktuellen Umfragen derweil weiterhin ungebrochen hinter den Klimazielen der Bundesrepublik und der dazugehörigen Energiewende. In einer Umfrage der Agentur für Erneuerbare Energien im Oktober 2014 nannten 92 Prozent der Befragten den Ausbau und die Nutzung erneuerbarer Energien wichtig oder sehr wichtig. 75 Prozent von ihnen denken dabei vor allem an eine sichere Zukunft für Kinder und Enkel. 71 Prozent der Befragten finden die Energiewende wichtig, um das Klima zu schützen, und 67 Prozent, um sich unabhängiger von ausländischen Energieimporten zu machen. Bild: Green Power von Ferruccio Zanone, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de