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Energiewende: EU-weiter Ökostrom-Ausbau könnte Wirtschaft stärken

Kategorie: Strom

Deutschland hat den Anteil von Ökostrom im Strommix in den vergangenen Jahren stark steigern können – langfristig soll sich die Energiewende nicht nur positiv auf die Umwelt auswirken, sondern auch die Abhängigkeit von Stromimporten und konventionellen Energieträgern wie Kohle oder Gas reduzieren, wodurch Kosten eingespart werden sollen. Wie Wissenschaftler des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC, Berlin) in einer aktuellen Studie zeigen, könnten sich ähnlich positive Auswirkungen auch bei einer Energiewende auf EU-weiter Basis zeigen und so vor allem Ländern in Südeuropa aus der Wirtschaftskrise helfen.

Energiewende: EU-weiter Ökostrom-Ausbau könnte Wirtschaft stärken European Flag

Deutschland soll eine bis drei Milliarden Euro pro Jahr investieren

Wie die Studie zeigt, die im Fachmagazin „Renewable and Sustainable Energy Reviews“ veröffentlicht worden ist, könnte durch gezielte Maßnahmen der EU-Kommission eine Energiewende auf EU-Ebene umgesetzt und so unter anderem die Wirtschaft der krisengebeutelten südlichen EU-Staaten gefördert werden. So müssten in Südeuropa vereinfachte Genehmigungsprozesse für den Ausbau regenerativer Energiequellen, Arbeitsqualifizierungsmaßnahmen und geringere Netzanschlusskosten umgesetzt werden. Kerneuropäische Länder wie Deutschland sollten laut Autoren gut eine bis drei Milliarden Euro pro Jahr gezielt in Südeuropa investieren, um eine EU-weite Energiewende voranzutreiben. Die Autoren der Studie schreiben, dass südliche Länder wie Griechenland so mit einem zusätzlichen Wirtschaftswachstum von gut 0,5 bis 1,0 Prozent rechnen könnten. Nach Auswertungen meteorologischer Daten, sowie Szenarien einer kosteneffizienten europäischen Energiewende, kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass sich in Ländern wie Griechenland, Portugal, Italien oder Spanien vor allem Investitionen in den Ausbau von Photovoltaik-Anlagen lohnen könnten. So könnten sich betreffende Länder in Südeuropa von Stromimporteuren zu Stromexporteuren entwickeln, dadurch Kosten für Importe einsparen und ihre Wirtschaftskraft stärken. Für das Gelingen einer europaweiten Energiewende müsse laut den Forschern ein EU-weiter, möglichst einheitlicher Einspeisetarif für Ökostrom eingeführt werden.

Energiewende: Deutschland brauche Partner in Südeuropa

Studienleiter Felix Creutzig betont, dass die Energiewende als europaweites, gemeinschaftliches Projekt verstanden werden sollte, welches vor allem benachteiligten Staaten Perspektiven bieten sollte. Deutschland könne die Energiewende nicht im Alleingang vollziehen, sondern bräuchte südeuropäische Partner. Um bürokratische und finanzielle Hürden auf dem Weg zur Energiewende zu überwinden, bräuchten die Länder Südeuropas aber Hilfe aus dem Norden. Eine lang geforderte Reform des EU-Emissionshandels könnte laut Studienautoren eine mögliche Geldquelle zur Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus in Südeuropa darstellen. Bild: European Flag von Rock Cohen, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de