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Ökostrom-Anteil erreicht Rekordmarke von 75 Prozent an der gesamten Stromproduktion

Kategorie: Strom

Der Anteil von regenerativen Energien an der Stromerzeugung in Deutschland ist im Zuge der Energiewende stark angestiegen. Zu Zeiten, in denen die Sonne scheint und viel Wind weht, produzieren erneuerbare Energieträger teilweise weit mehr Strom, als konventionelle Kraftwerke. So erreichten Ökostrom-Anlagen im Mai dieses Jahres einen Rekord-Anteil von 73 Prozent an der Stromerzeugung. Am Sonntag knackte die Stromproduktion aus regenerativen Quellen dann einen neuen Rekord von 75 Prozent.

Ökostrom-Anteil erreicht Rekordmarke von 75 Prozent an der gesamten Stromproduktion Green Power

Stromverbrauch unter der Woche höher als am Wochenende

Gut 40 Gigawatt Leistung speisten Wind- und Solarkraftanlagen, sowie Wasserkraftwerke und Biomasseanlagen am 17. August in das Stromnetz ein. Konventionelle Kraftwerke wie Atom- oder Kohlekraftwerke produzierten währenddessen nur gut 23 Gigawatt. Insgesamt lag die Stromnachfrage bei rund 53 Gigawatt. Allerdings sind solche Werte eher die Ausnahme als die Regel. So war der Sonntag zum einen geprägt von viel Wind und Sonnenschein. Zum anderen wurde vergleichsweise wenig Strom verbraucht. Unter der Woche liegt der Strombedarf in Deutschland mit rund 70 Gigawatt um einiges höher. Dennoch steht der Sonntag beispielhaft für die Entwicklung hin zu einer grüneren Stromversorgung in Deutschland. Wie das Freiburger Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme mitteilte, lag die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien von Januar bis Ende Juli 2014 bei gut 93 Terawattstunden. Im selben Zeitraum produzierten Kohle-, Atom- und Gaskraftwerke knapp 208 Terawattstunden. Der Ökostrom-Anteil im Strommix betrug somit gut 30 Prozent, gegenüber 25 Prozent im Vorjahr. Doch während viele Umwelt- und Energieexperten diese Entwicklungen als überaus positiv erachten, bringt sie für Andere auch Nachteile mit sich.

Stromexport zu negativen Strompreisen

So sind konventionelle Kraftwerke aufgrund der vermehrten Ökostrom-Produktion oft unrentabel. Zwar werden Kohle- oder Gaskraftwerke bislang neben erneuerbaren Energien benötigt, um die Stromversorgung auch zu wind- oder sonnenarmen Zeiten zu sichern. Ökostrom wird aber vorrangig in das Stromnetz eingespeist. Zudem fallen durch das Überangebot an Strom die Strompreise an der Börse, weshalb sich der Betrieb konventioneller Kraftwerke oft nicht mehr lohnt. Viele Energieversorger, unter ihnen RWE und E.ON, mussten daher bereits Milliardenabschreibungen auf ihre Kraftwerke vornehmen. Zudem wird überschüssiger Strom in Nachbarländer exportiert – und das teilweise zu negativen Strompreisen. Experten fordern daher schnelle technische Entwicklungen, um besser mit der schwankenden Ökostrom-Produktion umgehen und mehr und mehr konventionelle Kraftwerke vom Netz nehmen zu können. So müssten bezahlbare Stromspeicher-Lösungen entwickelt und das Stromnetz insofern technologisiert werden, als dass Strom vor allem zu Zeiten hoher Produktion von Verbrauchern genutzt werden kann. Bild: Green Power von Ferruccio Zanone, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de