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Energiewende: Netzausbau weiter ausgebremst

Kategorie: Strom

Um die Energiewende erfolgreich umzusetzen, ist laut Experten ein rascher Ausbau der Stromnetze von Nöten. Tatsächlich haben die deutschen Stromnetzbetreiber bislang am meisten in die Energiewende investiert – Investitionen großer Energiekonzerne in den Ökostrom-Ausbau können da nicht mithalten. Dennoch geht der Ausbau der Stromnetze nicht so zügig voran, wie ursprünglich geplant. Aufgrund massiver Proteste gegen die geplante 450-Kilometer-Gleichstromtrasse Süd-Ost hat Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) eingelenkt und mitgeteilt, den geplanten Korridor nochmals zu überarbeiten. Dies wird den Bau der laut Netzentwicklungsplan dringend erforderlichen Stromleitung wohl weiter verzögern.

Energiewende: Netzausbau weiter ausgebremst Electricity

Stromtrassen-Bau: Gabriel lenkt nach Protesten ein

Bis 2023 werden die vier Stromnetzgesellschaften, die den Ausbau der deutschen Stromleitungen finanzieren, mit gut 25,6 Milliarden Euro so viel in die Energiewende investiert haben, wie keine andere Branche. Das geht aus einer Studie der Unternehmensberatung PwC hervor, die der WirtschaftsWoche vorliegt. Die vier großen Energieversorger E.ON, RWE, Vattenfall und EnBW werden demnach von 2011 bis 2023 nur gut 16,5 Milliarden Euro in die Energiewende investiert haben. Trotz der hohen Investitionen in Stromleitungen weist der Bundesverband für Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) darauf hin, dass ein weiterer Ausbau der Stromnetze – insbesondere vor dem Hintergrund der Energiewende – unabdingbar ist. Neben bereits bekannten „Herausforderungen bei den Übertragungsnetzen“ gäbe es seit Jahren einen „Investitionsstau auf Verteilernetzebene“, wie Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung betont. Aufgrund jetziger Bedingungen würde es zu unnötigen Verzögerungen beim „dringend notwendigen Netzausbau“ kommen. Bislang zeichnen sich aber eher weitere Verzögerungen als ein rascher Ausbau der Stromnetze ab. Nachdem es immer wieder zu Protesten gegen eines der Schlüsselprojekte – die 450 Kilometer lange Gleichstromtrasse Süd-Ost von Bad Lauchstädt bei Halle nach Meitingen nördlich von Augsburg – kommt, hat Bundeswirtschaftsminister Gabriel Ende Juli eingelenkt und mitgeteilt, dass der Korridor so wie bisher geplant nicht kommen werde. So setzt er sich unter anderem für eine Verlängerung der Stromtrasse gen Norden ein. Dieser Schritt des Vize-Kanzlers wird unter anderem von den Grünen stark kritisiert. So dürfe politisches Kalkül bei Stromtrassen-Planungen keine Rolle spielen – die Netzbetreiber sind zuständig und erarbeiten anhand des prognostizierten Bedarfs einen Netzentwicklungsplan, der von der Bundesnetzagentur geprüft und gesetzlich festgeschrieben wird.

Stromleitungen: Bau dringend erforderlich

Mit dem Vorhaben Gabriels, die Stromtrasse nach Norden zu verlängern, wird sich auch der geplante Beginn des Genehmigungsverfahrens weiter verzögern. So dauert es Experten zufolge noch mindestens ein Jahr, bis neue rechtliche Voraussetzungen für die Verlängerung der Gleichstromtrasse geschaffen sind. Auch die geplante Fertigstellung der Süd-Ost-Trasse bis 2022 wird sich angesichts dessen wohl verzögern. Dabei wurde die geplante Stromleitung im Netzentwicklungsplan als dringend erforderlichen kategorisiert. Bild: Electricity von Lukasz Kryger, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de