Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

CO2-Emissionshandel: Studie ermittelt Erfolge

Kategorie: Strom

Der CO2-Ausstoß Deutschlands ist in den vergangenen beiden Jahren erstmals seit der Wiedervereinigung erneut angestiegen. Als Grund dafür sehen Experten unter anderem den am Boden liegenden EU-Emissionshandel. Kritiker halten den Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten generell als unzureichendes Instrument für den Klimaschutz. Eine aktuelle Studie von Forschern des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) zeigt jedoch, dass das System entgegen der Kritik die Treibhausgas-Emissionen seit seiner Einführung spürbar gesenkt hat. Den Beschwerden der Industrie zuwider schade der Emissionshandel zudem weder der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen noch deren Umsätzen.

CO2-Emissionshandel: Studie ermittelt Erfolge Kraftwerk Westfalen Hamm

CO2-Ausstoß konnte durch Emissionshandel gesenkt werden

Egal ob EEG-Umlage oder CO2-Verschmutzungsrechte: Oft stellen sich Unternehmen quer, wenn es um die Beteiligung an Investitionen in den Klimaschutz geht. Üblicherweise ist dann die Rede von einer Einschränkung der Wettbewerbsfähigkeit durch die zusätzlichen Kosten, einhergehend mit der Gefährdung Tausender Arbeitsplätze. Forscher des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) haben nun erstmals die Auswirkungen des EU-Emissionshandels unter die Lupe genommen und festgestellt, dass der Handel mit CO2-Verschmutzungsrechten besser funktioniert, als oft angenommen wird. Die über mehrere Jahre hinweg durchgeführte Analyse am Beispiel Deutschland liegt der Süddeutschen Zeitung vor und zeigt, dass der Emissionshandel in den ersten Jahren nach seiner Einführung den CO2-Ausstoß deutlich reduziert hat. So hätten Unternehmen, die dazu verpflichtet sind, Verschmutzungszertifikate zu besitzen, ihre CO2-Emissionen um ein Fünftel stärker reduziert, als Firmen, denen keine solche Pflicht obliegt. Darüber hinaus fanden die Forscher keine Hinweise darauf, dass der Handel mit CO2-Zertifikaten „Umsatz, Wettbewerbsfähigkeit oder die Zahl der Arbeitsplätze in den teilnehmenden Unternehmen verringert“. Demzufolge seien die von der Industrie häufig geäußerten Befürchtungen und deren Kritik am Emissionshandel überzogen. Da die Forscher Daten von 2005 bis 2010 analysierten, als die Kosten für eine Tonne ausgestoßenes CO2 noch bei rund 15 Euro lagen, fühlen sich Befürworter einer neuerlichen Verschärfung des Emissionshandels durch die Studie in ihren Argumenten bekräftigt. Die Kosten für Verschmutzungsrechte sind vor allem aufgrund der Wirtschaftskrise in Südeuropa auf knapp 5 Euro pro Tonne CO2 gefallen. Eine Verteuerung der Zertifikate könnte die Industrie laut Studie daher nicht annähernd so stark treffen, wie diese immer wieder betont.

EU-Emissionshandel belastet Unternehmen weniger stark

Bundesenergieminister Sigmar Gabriel (SPD) fordert seit Langem, dass die EU der Welt spätestens bis zum großen Klimagipfel in 2015 demonstrieren müsse, dass der Handel mit CO2-Zertifikaten funktionieren kann. Das System bräuchte strengere Regeln, um wieder auf die Füße zu kommen und den EU-Klimaschutz voranzutreiben. Konzerne wie die Chemie-, Stahl- oder Papierindustrie – mit die größten CO2-Emittenten – wehren sich seit Jahren gegen eine Verschärfung des Emissionshandels. Ihr größtes Argument, hohe Kosten für CO2-Verschmutzungsrechte gefährdeten den internationalen Wettbewerb vieler Unternehmen, könnte durch die Studie der Kieler Forscher an Gewicht verloren haben. Bild: Kraftwerk Westfalen Hamm von Dirk Vorderstraße, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de