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Strompreise in Deutschland fast EU-Spitze: Nur die Dänen zahlen mehr

Kategorie: Strom

Deutschland hat sich mit seiner Energiewende ehrgeizige Ziele gesetzt und will bis spätestens 2050 mindestens 80 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien generieren. Dass die Energiewende nicht kostenlos zu haben ist, war von vornherein klar. Wie viel sie aber letztlich vor allem Privathaushalte kosten wird, darüber wird heftig diskutiert. Deutschland befindet sich durch die derzeitigen Energiewende-Kosten gerade mit an der Spitze der Länder mit den höchsten Strompreisen: Europaweit zahlen nur die Dänen noch mehr für Strom.

Strompreise in Deutschland fast EU-Spitze: Nur die Dänen zahlen mehr European Flag

Stromkosten in Europa bei durchschnittlich 20 Cent/kWh

Mehrere hundert Milliarden Euro wird die Energiewende laut Experten bis zu ihrer vollständigen Umsetzung gekostet haben. Den Großteil dieser Milliardensumme werden die Stromverbraucher aufbringen – über die EEG-Umlage und andere Steuern und Abgaben. Schon jetzt machen die staatlich bestimmten Bestandteile über die Hälfte des Strompreises aus. Vor allem die jährlich steigende EEG-Umlage belastet Stromverbraucher: Allein vergangenes Jahr flossen rund 20 Milliarden Euro in die EEG-Umlage. Das ist mehr, als Unternehmen in Deutschland an Körperschaftssteuer zahlen. Die steigenden Umlagen und Abgaben treiben den Strompreis derzeit Jahr für Jahr nach oben. Wie Daten der EU-Statistikbehörde Eurostat zeigen, zahlten Stromverbraucher in Deutschland vergangenes Jahr durchschnittlich 29 Cent pro Kilowattstunde Strom. Im europaweiten Vergleich zahlten nur die Dänen mit durchschnittlich 30 Cent pro Kilowattstunde noch mehr für Strom. Dort wurden aber bereits 2011 fast 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewonnen. Im Schnitt lag der Strompreis in Europa bei 20 Cent pro Kilowattstunde. Franzosen zahlten durchschnittlich 15 Cent pro Kilowattstunde, Briten 17 und Niederländer 20 Cent. Allerdings war dort auch der Ökostrom-Anteil deutlich geringer als in Deutschland. Während hierzulande 2011 knapp 21 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien stammten, waren es in Frankreich zur gleichen Zeit rund 17 Prozent, in den Niederlanden 10 und in Großbritannien 9 Prozent.

Energiewende zahlt sich laut Experten langfristig aus

Experten sind sich trotz der derzeit hohen Kosten sicher, dass sich die Energiewende in Zukunft nicht nur ökologisch sondern auch ökonomisch auszahlen wird. Laut Untersuchungen aus dem Jahr 2012 im Auftrag des Bundesumweltministeriums würden die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien bis 2030 auf 7,6 Cent pro Kilowattstunde sinken, während die Kosten für die Stromproduktion aus Steinkohle und Erdgas auf über 9 Cent pro Kilowattstunde ansteigen könnten. Zudem wird erwartet, dass sich die Importkosten Deutschlands für fossile Energieträger aufgrund der verstärken Nutzung erneuerbarer Energien um rund 30 bis 35 Milliarden Euro pro Jahr vermindern werden – deutlich mehr als das derzeitige Volumen der EEG-Umlage. Bild: European Flag von Rock Cohen, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de