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EEG-Umlage: NRW-Bürger zahlen für Ökostrom im Ländervergleich drauf

Kategorie: Strom

Durch die Zahlung der EEG-Umlage über den Strompreis sollten eigentlich alle Stromverbraucher in Deutschland gleichermaßen an der Finanzierung des Ökostrom-Ausbaus beteiligt werden. Aufgrund der unterschiedlichen Verteilung von Ökostrom-Anlagen in Deutschland zahlen einige Bundesländer jedoch drauf, während andere als Ökostrom-Produzenten von den Geldern aus dem EEG-Topf profitieren. Wie Berechnungen des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zeigen, ist der größte Verlierer der Ökostrom-Finanzierung im Bundesländervergleich Nordrhein-Westfalen, während Bayern am meisten profitiert. Die Bewohner NRW's bezahlen daher indirekt über die EEG-Umlage die Ökostrom-Einnahmen bayerischer Ökostrom-Erzeuger.

EEG-Umlage: NRW-Bürger zahlen für Ökostrom im Ländervergleich drauf Windenergie - Wind Energy

Ökostrom-Umlage in NRW: Saldo von 2,9 Milliarden Euro

Stromverbraucher in Nordrhein-Westfalen haben laut BDEW vergangenes Jahr rund 4,5 Milliarden Euro an EEG-Umlage gezahlt. Die Ökostrom-Produzenten in NRW erhielten aber nur 1,6 Milliarden Euro. Somit finanzierten die Nordrhein-Westfalen den Ökostrom-Ausbau in anderen Bundesländern mit rund 2,9 Milliarden Euro, was etwa 162 Euro pro Person entspricht. Während NRW der größte Verlierer des Ökostrom-Ausbaus zu sein scheint, profitieren andere Länder enorm von den EEG-Zahlungen. Besonders Flächenländer, in denen viel Wind- oder Sonnenenergie produziert wird und die Bevölkerungsdichte gering ist, bekommen mehr Geld aus dem EEG-Topf, als die Einwohner des jeweiligen Landes einzahlen. So erhalten die sechs „Gewinner“ des Ökostrom-Ausbaus in etwa die Menge an EEG-Zuschüssen, die die Stromverbraucher in NRW zahlen müssen: 3,1 Milliarden Euro erhielten Bayern, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen vergangenes Jahr mehr für den Ausbau Erneuerbarer Energien, als aus diesen Ländern in den Topf einfloss. Vor allem Hausbesitzer, Energiegenossenschaften oder Landwirte profitierten von den Einnahmen über die EEG-Umlage. Für Nordrhein-Westfalen fehlt es hingegen schlicht an Möglichkeiten, sich aus dem EEG-Topf zu bedienen. Die Bevölkerungsdichte des Bundeslandes ist sehr hoch, weshalb freie Flächen für Windräder nur in begrenztem Ausmaß zur Verfügung stehen. Auch Solaranlagen zu installieren ist kaum viel versprechend, da die Sonne sich seltener blicken lässt als beispielsweise in Bayern. Vor allem aber mangelt es an Hauseigentümern, die Photovoltaik-Anlagen auf ihren Hausdächern installieren könnten. So ist die Zahl der Hausbesitzer, gemessen an der Zahl der Mieter, nirgends in Westdeutschland, mit Ausnahme der Stadtstaaten, so gering wie in Nordrhein-Westfalen.

Erneuerbare-Energien-Ausbau als „gemeinsame Aufgabe“ verstehen

Garrelt Duin (SPD), Minister für Wirtschaft und Energie in NRW, betont gegenüber der FAZ, schon frühzeitig auf das Ungleichgewicht zwischen verschiedenen Bundesländer infolge des EEGs hingewiesen zu haben. Im derzeitigen Fördersystem der Erneuerbaren Energien würden die Stromverbraucher in NRW faktisch den Solarstrom-Ausbau der bayerischen Hausbesitzer finanzieren. Bei der Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) müsse dieses Ungleichgewicht eine Rolle spielen, so Duin. BDEW-Hauptgeschäftsführerin Hildegard Müller sieht das ähnlich. Zu ambitionierte Ausbau-Pläne in einigen Bundesländern müssten von Stromverbrauchern in anderen Bundesländern finanziert werden, so Müller. Sie fordert deshalb, den Ausbau der Erneuerbaren Energien endlich als „gemeinsame Aufgabe“ zu verstehen. Bild: Windenergie - Wind Energy von Gunnar Ries, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de