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Stromkosten: Könnte neue Umlage den Strompreis weiter erhöhen?

Kategorie: Strom

Der alljährliche Anstieg der Strompreise ist nicht etwa auf höhere Beschaffungskosten zurückzuführen – im Gegenteil: Die Börsenstrompreise sinken. Hauptsächlich sind gestiegene staatliche Abgaben und Umlagen sowie der Umstand, dass viele Stromversorger niedrigere Einkaufskosten nicht an ihre Kunden weitergeben, für die Strompreiserhöhungen in 2014 verantwortlich. Allein 1,6 Milliarden Euro müssen Haushalte im kommenden Jahr aufgrund der Erhöhung der EEG-Umlage zusätzlich zahlen. Einem Bericht des Nachrichtenmagazins Spiegel zufolge plant die Bundesregierung bereits die Einführung einer neuen Umlage: Für den bundesweiten Einbau intelligenter Stromzähler. Bundeswirtschafts- und Umweltministerium streiten entsprechende Pläne jedoch ab.

Stromkosten: Könnte neue Umlage den Strompreis weiter erhöhen? Bundestag

Strompreis wird zu über 50% vom Staat bestimmt

Mehr als die Hälfte des Strompreises wird derzeit vom Staat bestimmt: Stromsteuer, KWK-Umlage, EEG- oder Offshore-Umlage sind nur einige der Abgaben, die Stromverbraucher über den Strompreis zahlen. Während die Börsenstrompreise sinken, werden die Umlagen, mithilfe derer die Energiewende finanziert werden soll, immer weiter angehoben. Laut Angaben des Spiegel legte eine Arbeitsgruppe des Bundeswirtschaftsministeriums vergangenen Donnerstag ein Konzept zur Einführung einer weiteren Umlage auf den Strompreis vor: Demnach sollen flächendeckend sogenannte Smart Meter, intelligente Stromzähler, eingeführt werden. Für Neubauten und bei Modernisierungen soll der Einbau eines solchen Smart Meters verpflichtend sein und bis zu 72 Euro im Jahr kosten. Zunächst soll aber jeder Haushalt, auch solche mit konventionellen Stromzählern, 8 Euro im Jahr für die Umrüstung auf intelligente Stromzähler zahlen. Insgesamt würden bis 2022 Kosten in Höhe von 10,4 Milliarden Euro entstehen, die Stromverbraucher über den Strompreis zahlen müssten. Laut Spiegel-Bericht haben sich CDU/CSU und SPD bei den Koalitionsverhandlungen auf den flächendeckenden Einbau der intelligenten Stromzähler geeinigt. Zum einen sollen Haushalte so ihren Stromverbrauch steuern und Stromkosten senken können, indem sie Strom dann nutzen, wenn er besonders günstig verfügbar ist. Zum anderen soll durch die intelligenten Stromzähler aber auch eines der grundlegenden Probleme der Energiewende gelöst werden: Die Tatsache, dass Windkraft- oder Solaranlagen nicht konstant und nicht unbedingt zu Stoßzeiten Strom erzeugen.

Strompreis-Umlage für Smart Meter sei nicht Teil der Koalitionsvereinbarungen

Sowohl Bundesumwelt- als auch Wirtschaftsministerium bestritten die Aussagen des Spiegels am Sonntag. Es gebe „keinerlei Grundlagen“ für die Einführung einer solchen Zwangsumlage in der Koalitionsvereinbarung, so Bundesumweltminister Peter Altmaier. Derartige Pläne hätten bei den Koalitionsverhandlungen nicht vorgelegen und seien „infolge dessen auch nicht Teil der Koalitionsvereinbarungen“ geworden. Hinzugefügt wurde, dass Entscheidungen über die Einführung solcher Smart Meter „der neuen Bundesregierung obliegen“. In der vergangenen Woche habe lediglich eine Arbeitsgruppe getagt, die sich seit längerer Zeit mit diesem Thema befasse. Durch die sinkenden Börsenstrompreise ist es Stromanbietern aber in der Regel möglich, die steigenden staatlichen Abgaben und Umlagen abzufedern. Kunden von Stromanbietern, die im kommenden Jahr dennoch die Strompreise erhöhen, empfehlen Verbraucherschützer einen Strompreisvergleich und gegebenenfalls den Wechsel zu einem günstigeren Stromversorger. Bild: Bundestag von malditofriki, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de