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Strompreise steigen: Industrie schiebt sich gegenseitig die Schuld zu

Kategorie: Strom

Vergangene Woche gaben die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für das kommende Jahr bekannt und bestätigten damit die Befürchtungen vieler Bürger: Die Strompreise werden 2014 noch weiter steigen. Um rund 18 Prozent wird die Ökostrom-Umlage im kommenden Jahr angehoben, von derzeit rund 5,28 auf dann 6,24 Cent pro Kilowattstunde. Deutsche Haushalte werden so im kommenden Jahr um insgesamt etwa 1,6 Milliarden Euro zusätzlich belastet. Pro Haushalt fallen Zusatzkosten von durchschnittlich 35 Euro an. Das Bedürfnis, einen Schuldigen für den erneuten Strompreis-Anstieg zu finden, ist groß.

Strompreise steigen: Industrie schiebt sich gegenseitig die Schuld zu Ökostrom

Erhöhung der EEG-Umlage hat viele Ursachen

Angesichts der steigenden Strompreise schiebt sich die Industrie gegenseitig die Schuld zu. Die Wirtschaftsvereinigung Stahl beispielsweise sieht ganz klar den Ausbau der Erneuerbaren Energien als größten Preistreiber und fordert eine rasche Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Einspeisevergütungen für Erneuerbare Energien sollen gestrichen werden, wodurch die Energiewende laut Experten aber quasi gestoppt würde. Der Bundesverband der Solarwirtschaft hingegen führt an, dass die Erhöhung der EEG-Umlage zu rund 70 Prozent auf andere Ursachen als den Ausbau der Erneuerbaren Energien zurückzuführen sei. Die Industrielobby würde sich in den hohen Strompreisen widerspiegeln, da unter anderem Strompreisrabatte für energieintensive Unternehmen die EEG-Umlage weiter in die Höhe trieben. Das Berliner Öko-Institut ermittelte nun für die Agora Energiewende die Hauptgründe für die Erhöhung der Ökostrom-Umlage um rund einen Cent. Größter Preistreiber ist demnach der Ausbau der Erneuerbaren Energien mit rund 0,44 Cent (46 Prozent). Vor allem teure Offshore-Windanlagen schlagen hier zu Buche. Photovoltaik-Anlagen hingegen spielten kaum eine Rolle. Sinkende Börsenstrompreise verursachen rund 0,36 Cent (37 Prozent) der Preissteigerung. Denn je weniger Geld Ökostromproduzenten an der Strombörse für ihren Strom erhalten, desto höher ist die Differenz zu den vom Staat garantierten Vergütungssätzen. Da diese Differenz über die EEG-Umlage ausgeglichen wird, steigen die Preise. Darüber hinaus trägt die Tatsache, dass sich Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch teilweise von der Zahlung der EEG-Umlage befreien lassen können, rund 0,14 Cent und somit 15 Prozent zur Erhöhung der EEG-Umlage bei.

EEG-Reform in kommender Legislaturperiode

Die logische Konsequenz dieser Daten für eine Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes in der kommenden Legislaturperiode ist laut Experten der Verzicht auf teure Offshore-Energie, ein Aufbrechen der Kopplung von EEG-Umlage und Börsenstrompreis, sowie weniger Strompreisrabatte für die Industrie. Bild: Ökostrom von marci_oder_so, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de