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Energiewende: Große Unterschiede zwischen Ost- und und Westdeutschland

Kategorie: Strom

Auch 23 Jahre nach der deutschen Einheit bestehen noch immer große Unterschiede zwischen den Bundesländern. Nicht nur bezüglich der Lohn- und Rentenhöhe, sondern auch in Sachen Energiewende und Strompreise. Der Osten Deutschlands produziert durchschnittlich 10 Prozent mehr Ökostrom als der Westen – und gilt damit als Vorreiter in Sachen Energiewende. Die größere Ökostromproduktion bringt für die neuen Bundesländer aber auch Nachteile: Die Strompreise sind in der Regel höher, was vor allem an höheren Netzentgelten aufgrund der intensiven Stromproduktion liegt. Die Gewinne an der Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien fließen aber oft ins Ausland oder nach Westdeutschland zu den Investoren.

Energiewende: Große Unterschiede zwischen Ost- und und Westdeutschland Brandenburger Tor

Ökostrom-Produktion in Ostdeutschland 10% höher als im Westen

Das im Osten Deutschlands gelegene Bundesland Mecklenburg-Vorpommern deckt laut Angaben des Bundesverbands der deutschen Energie- und Wasserwirtschaft (BDIW) derzeit über 80 Prozent seines Bruttostromverbrauchs mit Strom aus Erneuerbaren Energien. Bereits seit 2009 bezieht Mecklenburg-Vorpommern über die Hälfte seines Stroms aus Solar- oder Windenergie. Im Nachbarland Brandenburg sieht es ähnlich aus: 70 Prozent des dort verbrauchten Stroms stammen laut BDIW-Angaben derzeit aus regenerativen Quellen. Damit haben zumindest diese beiden Bundesländer schon jetzt das Ausbauziel der Bundesregierung für das Jahr 2040, nämlich 65 Prozent Ökostrom, erreicht. Insgesamt beziehen die neuen Bundesländer durchschnittlich fast 30 Prozent ihres Stroms aus Erneuerbaren Energien. Der Ökostrom-Anteil im Westen Deutschlands beträgt hingegen nur 20 Prozent. Aufgrund der größeren Ökostromproduktion hat der Osten Deutschlands aber auch mit höheren Strompreisen zu kämpfen: Laut enet, einer Datenbank zur Netznutzung, liegen die Netzentgelte in den neuen Bundesländern durchschnittlich 15 höher als im Westen Deutschlands.

Strompreise in Ostdeutschland oft höher

Netzentgelte werden nach dem Verursacherprinzip erhoben. Aufgrund der großen Ökostromproduktion fließt im Osten Deutschland besonders viel Strom durch die Netze und die Entgelte steigen. Dass der in Ostdeutschland produzierte Ökostrom in den Westen fließt, ist für die Erhebung der Netzentgelte nicht relevant. Hinzu kommt, dass die Löhne in den neuen Bundesländern oft geringer ausfallen, wodurch hohe Strompreise besonders zu Buche schlagen. Gewinne aus der Ökostromproduktion fließen zudem meist ins Ausland oder in den Westen, wo die Investoren sitzen. Experten fordern daher seit langem bundesweit einheitliche Netzentgelte. Bild: Brandenburger Tor von Klearchos Kapoutsis, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de