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Stromversorgung Deutschlands aus 100% Erneuerbaren Energien laut Studie eingeschränkt möglich

Kategorie: Strom

Dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge stammten im Jahr 2012 rund 23 Prozent des erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen – 2011 waren es nur knapp 20 Prozent. Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2050 einen Ökostromanteil von mindestens 80 Prozent im deutschen Strommix zu erreichen. Angesichts solch hoher Ziele prüft das Umweltbundesamt derzeit ob, und wenn ja wie Deutschland komplett mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt werden könnte. Laut einer aktuellen Studie könnten sich einzelne Gemeinden zwar autark mit Ökostrom versorgen, um die gesamte deutsche Ökostromversorgung sicherzustellen sei aber ein Ausbau der Stromnetze unabdingbar.

Stromversorgung Deutschlands aus 100% Erneuerbaren Energien laut Studie eingeschränkt möglich Dunayskaya Solar Park

Strombedarf der Industrie nicht durch Selbstversorgung zu decken

Die Studie im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA) untersuchte, ob und unter welchen Bedingungen sich ländliche Gemeinden und Stadtteile in Ballungsräumen autark mit Ökostrom versorgen könnten. Das Ergebnis: Einzelne Gegenden Deutschlands könnten ihren Strombedarf durchaus mit selbst erzeugtem Ökostrom decken. In einem solchen Szenario, laut Studie einem „Extrempunkt“, könnten sich Dörfer und einzelne Stadtteile als Energieinseln komplett allein mit Ökostrom versorgen. In ländlichen Gemeinden im Norden Deutschlands sei eine autarke Energieversorgung allerdings leichter umzusetzen als im Süden. Der Strombedarf der Industrie sowie der von Siedlungsgebieten könne aber laut Studie nicht durch eine Selbstversorgung gedeckt werden. UBA-Präsident Jochen Flasbarth zufolge eignet sich das Energie-Autarkie-Konzept nicht für eine „tragfähige regenerative Energieversorgung ganz Deutschlands“. Zwar sei die lokale Stromerzeugung ein wichtiger Bestandteil der Energiewende, da Städte und Gemeinden mit dezentraler Energieerzeugung „maßgebliche Akteure der Energiewende“ seien, das Transportnetz für Strom sei aber ein wesentlicher Bestandteil auf dem Weg zu einer 100-prozentigen regenerativen Energieversorgung Deutschlands. Durch eine gute Vernetzung ließen sich laut Studie nicht nur Versorgungsschwankungen ausgleichen, sondern auch Standort-Vorteile nutzen. Durch Windenergie erzeugter Strom von der Küste Norddeutschlands könne so beispielsweise in Industriezentren im Süden und Westen transportiert werden.

Eigen-Stromversorgung mit hohen Kosten verbunden

Bei entlegenen Ortschaften oder Inseln sei das Konzept einer Ökostrom-Eigenversorgung unter günstigen Bedingungen aber durchaus umsetzbar, so die Studie. Erst Anfang September wurde auf der Nordseeinsel Pellworm ein Modellprojekt einer autarken Energieversorgung begonnen. Dafür wurden ein intelligentes Stromnetz und Stromspeicher geschaffen. Generell seien solche Energieinseln aber eher selten machbar – und durch die Notwendigkeit von teuren Stromspeichern auch mit sehr hohen Kosten verbunden. Bild: Dunayskaya Solar Park von Activ Solar, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de