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Strompreise steigen laut EU-Energie-Kommissar um 10 Prozent pro Jahr

Kategorie: Strom

In den vergangenen Jahren sind die Strompreise in Deutschland unter anderem aufgrund der Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) kontinuierlich gestiegen. Dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge ist der durchschnittliche Strompreis in der Grundversorgung von 21,65 Cent je Kilowatttsunde (kWh) in 2008 auf 28,73 Cent je kWh in in 2013 angestiegen. EU-Energie-Kommissar Günter Oettinger geht davon aus, dass der Preisanstieg beim Strom weitergeht: Er erwartet Preissteigerungen von rund 10 Prozent pro Jahr.

Strompreise steigen laut EU-Energie-Kommissar um 10 Prozent pro Jahr europeanenergyaward_111

EEG-Umlage steigt laut Oettinger auf über 6 Cent

Der EU-Kommissar sagte der Rheinischen Post (RP), das Deutschland im weltweiten Vergleich mit die höchsten Strompreise habe. Nur Länder wie Zypern, Dänemark oder Japan hätten ähnlich hohe Strompreise wie Deutschland. Oettinger sieht in den hohen Strompreisen bereits heute eine größere Gefahr für die deutsche Wirtschaft, als z.B. in den Arbeitskosten, die ebenfalls vergleichsweise hoch seien. Neben Strom wäre auch Gas in anderen Ländern viel günstiger als in Deutschland. In den USA liegt der Gaspreis z.B. bei nur ca. 30 Prozent des europäischen Preises, was vor allem aufgrund des Einsatzes der Fracking-Technologie zurückzuführen ist. Die EEG Umlage ist von 1,16 je kWh in 2008 auf 5,28 Cent je kWh in 2013 angestiegen. Berechnung des BDEW zufolge ist ein Großteil der Strompreis-Steigerungen in diesem Zeitraum auf die Ökostrom-Umlage zurückzuführen (4,12 Cent je kWh von 7,08 Cent je kWh oder 58% des Strompreis-Anstiegs sind rein rechnerisch auf die EEG-Umlage zurückzuführen). Der EU-Energiekommissar sagte der RP, er vermute, dass die EEG-Umlage im kommenden Jahr weiter ansteigt, und zwar auf über 6 Cent je kWh. Bekanntgegeben wird die Höhe der EEG-Umlage 2014 im Herbst diesen Jahres. Das EEG war laut Oettinger "ein glänzendes Gesetz" als es darum ging, den Anteil von Photovoltaik am deutschen Strommix auf 3 Prozent zu erhöhen. Mittlerweile wäre es dem Energiekommissar zufolge allerdings ein Fehler, weiterhin auf das EEG zu setzen, da dieses "zu Fehlanreizen und zu einer völlig unnötigen Strompreisverteuerung in Deutschland" führe, so Oettinger gegenüber der RP.

Strompreis-Rabatte für energieintensive Unternehmen weden von der EU-Kommission überprüft

Dass viele Unternehmen, die sehr viel Strom verbrauchen, nur eine verminderte EEG-Umlage bezahlen müssen, wird nicht nur von Oppositionspolitiker in Deutschland kritisiert, sondern auch von der EU-Kommission. Aufgrund von vielen Beschwerden prüfen die Wettbewerbshüter der EU die Strompreis-Rabatte beihilferechtlich. Kritisiert werden die Vergünstigungen für Großunternehmen vor allem deshalb, da auch Unternehmen wie S-Bahnen von den Ausnahmegenehmigungen profitieren, die gar nicht im internationalen Wettbewerb stehen. Zudem verteuern die Ausnahmen für wenige Großunternehmen die Strompreise für kleinere- und mittelständische Unternehmen sowie für private Stromverbraucher. Bild: europeanenergyaward_111 von EnergieAgentur.NRW, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de