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Ökostrom-Umlage: Immer mehr Unternehmen beantragen Strompreis-Rabatt

Kategorie: Strom

Die steigenden Strompreise belasten nicht nur Privatverbraucher: Experten verweisen auf eine Gefährdung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit größerer Unternehmen in Deutschland mit einem hohen Stromverbrauch. Um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Unternehmen zu stärken, können sich sogenannte energieintensive Unternehmen ab einem jährlichen Stromverbrauch von 1 Gigawattstunde (entspricht 1 Million Kilowattstunden) teilweise oder komplett von der stetig steigenden EEG-Umlage befreien lassen. Die Zahl der Anträge für eine solche Ökostromumlagen-Befreiung ist dieses Jahr so hoch wie nie zuvor. Für Privatverbraucher könnte das eine Zusatzbelastung bedeuten, da die von großen Unternehmen nicht gezahlte EEG-Umlage von allen anderen Stromverbrauchern getragen werden muss.

Ökostrom-Umlage: Immer mehr Unternehmen beantragen Strompreis-Rabatt Electricity pylon

Strompreis-Rabatte für so viele Konzerne wie noch nie

Die EEG-Umlage, die auf den Strompreis erhoben wird, soll den Ausbau der Erneuerbaren Energien durch sichere Finanzierungsregeln voranbringen. In den vergangenen Jahren ist der Betrag, der für diese Umlage von den Stromverbrauchern zu zahlen ist, immens gestiegen: Von knapp über einem Cent pro Kilowattstunde (kWh) im Jahr 2007 auf 5,3 Cent pro kWh im Jahre 2013. Für kommendes Jahr rechnet der Bundesverband für Energie und Wasserwirtschaft mit weiteren Preissteigerungen. Nicht nur auf das Konto von Privathaushalten, sondern auch auf die Jahresbilanz vieler Unternehmen haben die hohen Strompreise in Deutschland negative Auswirkungen. Da sich energieintensive Unternehmen aber im Gegensatz zu Privathaushalten von der Zahlung der EEG-Umlage befreien lassen können, nutzen immer mehr große Konzerne dieses Strompreis-Rabatt-Privileg und beantragen eine Befreiung von der EEG-Umlage. Der Süddeutschen Zeitung zufolge geht aus Angaben der Bundesregierung hervor, dass zum Stichtag, dem ersten Juli 2013, mit 2367 Anträgen so viele Befreiungs-Anträge wie noch nie eingegangen sind. Vergangenes Jahr wurden 2055 Anträge eingereicht. Laut Bundesregierung seien diese Zahlen jedoch noch nicht endgültig, da bisher nur die elektronisch eingegangen Anträge berücksichtigt wurden. Kommen die postalisch eingegangen Anträge hinzu, könnten die bisherigen Zahlen weiter steigen.

Strompreise für Privatverbraucher könnten weiter steigen

Berechnungen der Süddeutschen Zeitung zufolge könnten von der EEG-Umlage befreite Unternehmen kommendes Jahr insgesamt rund fünf Milliarden Euro an Stromkosten sparen. Diese Ersparnisse könnten jedoch negative Auswirkungen auf kleinere Unternehmen und Privathaushalte haben, da die Kosten auf sie umgewälzt werden. Je mehr Unternehmen sich von der Ökostromumlage befreien lassen, auf desto weniger Stromverbraucher wird der Betrag der EEG-Umlage verteilt, weshalb diese mit weiter steigenden Strompreisen rechnen müssen. Bild: Electricity pylon von Lydia, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de