Stromkosten: Steuern und Abgaben auf den Strompreis steigen 2013 um 25 Prozent
Kategorie: Strom
Für viele Stromverbraucher wird die Energiewende und deren Finanzierung über die EEG-Umlage, die über den Strompreis bezahlt wird, zu einer immer größeren Herausforderung. Haushalte mit einem geringeren Einkommen, zwischen 500 und 1000 Euro, geben laut einer Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung vom Juni 2013 fast 5 Prozent ihres Nettogehalts für Stromkosten aus. Einer Strompreisanalyse des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zufolge steigen 2013 allein die Kosten für staatliche Steuern und Abgaben auf den Strompreis um 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Strom?
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Strompreis: Staatliche Abgaben seit 1998 um 243% gestiegen
Laut der im Juni 2013 veröffentlichten Analyse des BDEW beträgt die Summe, die in diesem Jahr bundesweit insgesamt für staatlich festgesetzte Steuern, Abgaben und Umlagen auf den Strompreis anfällt, 31,6 Milliarden Euro. Vor vier Jahren, also zu Beginn der aktuellen Legislaturperiode der CDU/CSU und FDP-Koalition, zahlten die Deutschen mit 17,1 Milliarden Euro nur rund die Hälfte für Steuern und Abgaben, die auf den Strompreis erhoben werden. Im Vergleich zum Beginn der Strommarktliberalisierung im Jahr 1998 hat sich Elektrizität in Deutschland bis heute um 68 Prozent verteuert. Die Stromversorger sind daran nicht immer unschuldig: Sie erhöhten die Preise für Erzeugung, Transport und Vertrieb des Stroms um insgesamt 11 Prozent. Die Kosten für staatliche Steuern, Umlagen und Abgaben sind laut BDEW im selben Zeitraum um 243 Prozent gestiegen. Mittlerweile machen Steuern und Abgaben rund die Hälfte des Strompreises aus. Die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende scheint unter den steigenden Energiekosten jedoch nur leicht zu leiden. Einer Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen im Auftrag des BDEW zufolge stehen noch immer 90 Prozent der Befragten voll hinter der Energiewende. Allerdings waren auch 56 Prozent der Befragten der Meinung, die Energiewende würde nicht gut oder sogar überhaupt nicht vorankommen.Energiewende: Akzeptanz der Bevölkerung nur leicht gesunken
Laut einer Studie des Nürnberger Marktforschungsunternehmens GfK und des GfK-Vereins vom Juni 2013 stehen 46 Prozent der Deutschen selbst dann noch hinter der Energiewende, wenn sich der Ausbau der Erneuerbaren Energien, wie derzeit der Fall, in der Hauhaltskasse bemerkbar macht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist die Akzeptanz der Bevölkerung der Studie zufolge nur um 3 Prozent gesunken. Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerin des BDWE, warnt die Politik angesichts der positiven Umfrage-Ergebnisse jedoch davor, die große Akzeptanz der Energiewende „durch mangelnde Umsetzung“ zu verspielen. Bild: Strom? von mzeuner, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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