Bundesregierung hat Nachtspeicheröfen-Verbot zurückgenommen
Kategorie: Strom
Nachtspeicheröfen gelten als Stromfresser und sind – nicht erst seit Beginn der Energiewende – als klimaschädlich verpönt. Das liegt vor allem daran, dass diese Art der Heizung ihren Strom hauptsächlich aus Kohlekraftwerken bezieht. Kohlekraftwerke können – im Gegensatz zu modernen Gaskraftwerken – bei geringerer Strom-Nachfrage nicht einfach heruntergefahren werden. Um den dadurch nachts produzierten Strom-Überschuss dennoch zu nutzen, wurden Haupt- und Niederlasttarife, sog. HT/NT-Tarife eingeführt, um Stromverbrauchern den nachts ungenutzten Strom zu einem günstigeren Strompreis anzubieten, und dadurch beispielsweise Nachtspeicherheizungen zu betreiben.
Where radiators come to die Im Jahre 2009 hatte die damalige große Koalition aufgrund der hohen CO2-Emissionen beschlossen, diese Art der Heizung nur noch bis 2019 zu erlauben. Am 17. Mai 2013 entschied die schwarz-gelbe Regierung aber, das Verbot wieder zurückzunehmen, da Nachtspeicheröfen in Zeiten der Energiewende auch als flexible Stromspeicher genutzt werden könnten.
Where radiators come to die Im Jahre 2009 hatte die damalige große Koalition aufgrund der hohen CO2-Emissionen beschlossen, diese Art der Heizung nur noch bis 2019 zu erlauben. Am 17. Mai 2013 entschied die schwarz-gelbe Regierung aber, das Verbot wieder zurückzunehmen, da Nachtspeicheröfen in Zeiten der Energiewende auch als flexible Stromspeicher genutzt werden könnten.
Nachtspeicherheizungen heutzutage vergleichsweise teuer
Nachtspeicheröfen sind seit den 60er Jahren gebaut worden. Diese Geräte nutzen den Nachtstrom, um einen Wärmespeicher aufzuheizen. In diesem kann die Wärme für einige Stunden gehalten werden. Heutzutage rentiert sich eine solche Nachtspeicherheizung jedoch kaum noch, da neuere, flexible Kraftwerke – vor allem Gaskraftwerke – nachts heruntergefahren werden können und beispielsweise Solarstrom nur am Tag produziert wird. Dadurch ist Strom nachts nicht mehr prinzipiell günstiger als tagsüber. Ausnahmslos werden sogenannte HT/NT-Tarife nur noch von den örtlichen Grundversorger angeboten, da diese dazu verpflichtet sind. Rund 1,5 Millionen Nachtspeicheröfen soll es bundesweit noch geben. Einige große Energieunternehmen verweisen darauf, dass Stromverbraucher mithilfe dieser Technik das unbeständige Angebot an Strom aus Erneuerbaren Energien besser abfedern können sollen. Nachtspeicheröfen soll deshalb in der Energiewende eine wichtige Rolle zukommen, um „überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energiequellen einer sinnvollen Nutzung zuzuführen“, so eine Mitteilung der Unionsfraktion. Dazu müsste allerdings das derzeitige HT/NT-System, bei dem die Tageszeit, und nicht die Stromproduktion, für den Strompreis entscheidend ist, geändert werden.Umweltschützer gegen Nachtspeicheröfen
Umweltschützer kritisieren das Zurückziehen des Verbots von Nachtspeicheröfen scharf. Greenpeace spricht laut Süddeutscher Zeitung von der „Pointe in der verfehlten Klimapolitik“ des Bundesumweltministers Peter Altmaier, da der Strom, den Nachtspeicheröfen nachts beziehen, hauptsächlich aus Kohlekraftwerken mit bekanntermaßen hohem CO2-Ausstoß kommt. Umweltschützern zufolge würden Nachtspeicheröfen bis zu dreimal mehr CO2-Emissionen erzeugen als Gas-Brennwertkessel und das zehnfache von Heizungen, die mit Holzpellets betrieben werden. Laut Greenpeace wären kontrollierbare und flexible Gaskraftwerke die klimaschonende Alternative der Nachtspeicherheizungen zur Ergänzung des Ökostroms. Diese sind derzeit aufgrund von niedrigen Kohlepreisen jedoch teilweise unrentabel. Bild: Where radiators come to die von Murray Steele, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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