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Energiewende macht Stromanbieter E.ON schwer zu schaffen

Kategorie: Strom

Seit der vor zwei Jahren beschlossenen Energiewende, die Deutschland weg vom Atomstrom und hin zu sauberer Energie aus regenerativen Quellen führen soll, scheint sich der Energiekonzern E.ON nicht an die neue Situation auf dem Energiemarkt anpassen zu können und erlebt immer wieder Gewinn-Einbrüche. Im ersten Quartal dieses Jahres sank der operative Gewinn des Stromversorgers um fünf Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro.

Energiewende macht Stromanbieter E.ON schwer zu schaffen DSCN6442

Gaskraftwerke durch Ökostrom immer unrentabler

Durch den vermehrt in das Stromnetz eingespeisten Ökostrom sowie die niedrige Stromnachfrage in den Krisenregionen Südeuropas sinken die Strompreise an der Börse. Konventionelle Kraftwerke werden dadurch immer unrentabler, und vor allem Gaskraftwerke, von denen E.ON eine Vielzahl besitzt, werfen immer weniger Gewinn ab. Finanzvorstandschef Marcus Schenck zufolge sank der Gewinn von E.ON im Kraftwerksgeschäft im ersten Quartal dieses Jahres um beinahe ein Viertel. Der Stromversorger hat daher seit Jahresbeginn schon sechs seiner Kraftwerke in Europa vom Netz genommen. E.ON-Chef Johannes Teyssen zufolge könnten weitere folgen – unter anderem ein erst 2010 für 400 Millionen Euro erbautes, modernes Gaskraftwerk in der Slowakei. Darüber hinaus hat das Energieunternehmen bereits tausende Arbeitsplätze gestrichen und viele seiner Beteiligungen veräußert. Unter anderem wurden die Regionalgesellschaften E.ON Westfalen-Weser und E.ON Mitte verkauft, wodurch die Gesamteinnahmen des Stromversorgers auf 20 Milliarden Euro stiegen. Finanzchef Schenck zufolge konnte E.ON seine Schulden aufgrund seines Desinvestitionsprogrammes seit Jahresbeginn um rund vier Milliarden Euro reduzieren. Die Auswirkungen seien jedoch nur von kurzer Dauer; bereits zum Jahresende könnten laut Schenck die Schulden wieder auf den gleichen Stand wie vor den Veräußerungen zurückkehren.

Energieriese E.ON will in Schwellenländer expandieren

Der Energieriese befindet sich „mitten in einer grundlegenden Neuorientierung“, erklärte Vorstandschef Teyssen bei der Präsentation der Quartalsergebnisse am achten Mai. Schenck zufolge will E.ON nun, aufgrund des schwächelnden Strommarktes in der Heimat, in Schwellenländer expandieren, unter anderem in die Türkei und Brasilien. Die Nützlichkeit dieses Schrittes zur Verbesserung der Finanzsituation des Energieunternehmens wird jedoch von einigen Experten angezweifelt: „Investieren im Ausland ist eine knochenharte Arbeit, dort hat niemand Geld zu verschenken“, so RWE-Chef Peter Terium. Ob solche Stimmen Recht behalten oder E.ON durch seine Neuorientierung wieder zu alter Größe zurückfindet, wird sich zeigen. Bild: DSCN6442 von energiedebatte.ch, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de