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Strompreise an der Börse sinken auf Rekord-Tief

Kategorie: Strom

Der von vielen Energie-Experten befürchtete Stromengpass nach dem vor zwei Jahren von der Regierung beschlossenen Atomausstieg hat sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil: Durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien, zusätzliche konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke sowie eine geringere Nachfrage nach Strom, herrscht derzeit ein Strom-Überschuss. Dadurch sind die Strompreise an der Börse so niedrig, wie lange nicht mehr.

Strompreise an der Börse sinken auf Rekord-Tief Light Bulb

Strom-Überschuss von 23 Milliarden Kilowattstunden

Wie das Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien (IWR) Anfang April 2013 in Münster mitteilte, sind am zehnten April diesen Jahres die Strompreise am Terminmarkt zum ersten Mal seit 2005 wieder unter die 4-Cent-Marke gerutscht. So zahlten Stromhändler, Großabnehmer und die Industrie für die zukünftige Grundlaststrom-Lieferung 2015 nur noch 3,99 Cent pro Kilowattstunde. Dem IWR zufolge finanzieren im Endeffekt vor allem die Stromverbraucher die niedrigen Börsen-Strompreise. Denn sie werden durch die immer weiter steigende EEG-Umlage stetig mehr zur Kasse gebeten. Dr. Norbert Allnoch, Direktor des IWR, erklärte, dass viele Stromversorger das „Ausbautempo der Erneuerbaren Energien völlig unterschätzt“ haben und, um Stromengpässe zu verhindern, zusätzlich in neue konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke investiert haben. Dadurch würde der Strommarkt überflutet, und ein Stromexportüberschuss von 23 Milliarden Kilowattstunden sei im vergangenen Jahr entstanden. Experten prognostizieren, dass dieser Stromüberschuss in den kommenden Jahren weiter ansteigen wird. Darüber hinaus sei bereits die Strommenge, die durch die Stilllegung der nächsten zwei Atomkraftwerke im Jahr 2015 wegfallen würde, ins Stromnetz eingespeist.

Strompreise für Endverbraucher steigen weiter an

Sinkende Strompreise für die Endverbraucher hat dieses derzeitige Rekord-Tief an den deutschen Strombörsen jedoch nicht zur Folge, im Gegenteil: Durch die weiter steigende EEG-Umlage prognostizieren Energie-Experten, dass immer höhere Strom-Kosten auf die Endverbraucher zukommen werden. Dem Bundesumweltministerium zufolge soll die EEG-Umlage zum Jahreswechsel 2014 auf mindestens 7 Cent/kWh angehoben werden. Ein Drei-Personen-Haushalt müsse dann mit durchschnittlichen Mehrkosten für den Strom in Höhe von 68 Euro pro Jahr rechnen. Um das zu verhindern, hat Bundesumweltminister Peter Altmaier vor, einen neuen Entwurf zu einer möglichen „Strompreis-Bremse“ auszuarbeiten. Erst vor Kurzem war sein bisheriger Vorschlag abgelehnt worden. Bild: Light Bulb von olga.reznik, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de