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Nach FlexStrom-Pleite: Verbraucherschützer fordern schnellere Aufklärung

Kategorie: Strom

Von der FlexStrom-Insolvenz sind bundesweit rund 500.000 Kunden betroffen. Viele von ihnen sind nun auf der Suche nach einem neuen Stromanbieter, da die Strompreise in der Ersatzversorgung in der Regel höher sind, als in alternativen Stromtarifen. Der Kampf der Stromkonzerne um die Kunden FlexStroms hat bereits begonnen. Daher warnen Verbraucherschützer vor Lockangeboten und Dumpingpreisen einiger Stromanbieter und erwarten von Aufsichtsbehörden eine schnellere und bessere Aufklärung über „schwarze Schafe“ des Strom-Business.

Nach FlexStrom-Pleite: Verbraucherschützer fordern schnellere Aufklärung Strommast Stromnetz Deutschland-2

Stiftung Warentest warnt seit Jahren vor Vorkasse-Tarifen

Nach der TelDaFax-Pleite erschüttert mit FlexStrom bereits die zweite große Insolvenz das Strom-Geschäft. Viele Kunden des Strom-Discounters sind auf die Möglichkeit hoher Bonuszahlungen und niedriger Strompreise eingegangen. Da FlexStrom üblicherweise Vorkasse von seinen Kunden verlangte, müssen viele von ihnen nun fürchten, ihr bereits gezahltes Geld nicht zurückzuerhalten. Dabei warnte z.B. die Stiftung Warentest schon seit 2010 immer wieder vor Vorkasse-Tarifen sowie vor Paketangeboten von Stromversorgern. „Oft verbergen sich dahinter unseriöse Köderangebote“, so Jürgen Schröder, Energieexpterte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Der Pleite FlexStroms gingen unzählige Beschwerden von Verbrauchern, beispielsweise über die Nichtauszahlung von Boni, voraus. Die Schlichtungsstelle Energie, die nach der TelDaFax-Insolvenz gegründet wurde, um im Streitfall zwischen Stromanbietern und Kunden zu vermitteln, sprach gegen Ende 2011 ihre erste Empfehlung gegen FlexStrom aus. Die Bundesnetzagentur, zuständig für die Überwachung des Strom-Geschäfts, leitete im Januar offiziell ein Verfahren zur Prüfung der Liquidität des Strom-Discounters ein. Ein Verbot der Geschäftstätigkeit FlexStroms habe Medienberichten zufolge kurz bevorgestanden, der Energie-Discounter kam dieser Maßnahme der Bundesnetzagentur jedoch durch seine Insolvenz-Anmeldung zuvor.

Bundesnetzagentur in der Kritik

Berichten des Handelblatts zufolge hat es bereits lange vor Einschreiten der Bundesnetzagentur Anzeichen für Probleme bei FlexStrom gegeben. FlexStrom selbst wiegelte jedoch immer ab. Bis zuletzt sprach Geschäftsführer Robert Mundt von „lückenlos positiven Unternehmenszahlen“. Für Energieexperte Jürgen Schröder kamen die angekündigten Maßnahmen der Bundesnetzagentur „letztlich zu spät“, möglicherweise auch, weil eine Klage FlexStroms wegen Rufschädigung befürchtet worden sein könnte. Verbraucherschützer der Verbraucherzentrale NRW fordern nach der TelDaFax- und FlexStrom-Pleite daher ein schnelleres Einschreiten der Behörden. Außerdem halten sie eine Veröffentlichung der Namen von Stromkonzernen, über die sich die Beschwerden von Kunden häufen, für notwendig. So sollen erneute Pleite-Skandale, wie die von TelDaFax oder FlexStrom, zukünftig verhindert werden. Bild: Strommast Stromnetz Deutschland-2 von FuFuWolf, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de