Strompreis-Bremse gescheitet: Stromkosten könnten im Herbst weiter steigen
Kategorie: Strom
Die Verhandlungen über eine schnelle Umsetzung einer sogenannten Strompreis-Bremse sind gescheitert. Am Wochenende erklärte die Bundesregierung, das Scheitern wäre auf eine Blockade der rot-grünen Bundesrats-Merheit zurückzuführen. Nun erwarten Experten einen weiteren Anstieg der Strompreise. Bereits im Herbst soll absehbar sein, wie stark sich die Stromkosten verteuern. Auf einen 3-Personen-Haushalt könnten Mehrkosten von mehr als 68 Euro im Jahr zukommen.
IRES 2012
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EEG-Umlage könnte auf 6,3 Cent bis 7 Cent je kWh steigen
Erst zum Jahreswechsel hat sich die Umlage auf Erneuerbare Energien (EEG-Umlge), mit welcher die Differenz zwischen festen Einspeisegebühren für Ökostrom einerseits und dem Erlös des verkauften Ökostroms andererseits beglichen wird, erheblich erhöht: Die EEG-Umlage stieg von 3,6 Cent auf rund 5,3 Cent je Kilowattstunde (kWh). Stefan Kohler, der Chef der Deutschen Energieagentur (dena), rechnet laut Bild damit, dass die Umlage in diesem Herbst weiter ansteigt, und zwar auf 6,3 Cent je kWh. Das von Peter Altmaier geführte Umweltministerium geht sogar von einem Anstieg von mehr als 7 Cent je kWh aus. Dies entspricht ca. 68 Euro im Jahr für einen 3-Perssonen-Haushalt. Altmaier hatte die Strompreis-Bremse vorgeschlagen, um die Steigerung der Stromkosten zu begrenzen. Dena-Chef Kohler sieht aufgrund der prognostizierten Entwicklung "dringenden Handlungsbedarf:" Dass die Verhandlungen am Wochenende gescheiter sind, sei "fatal'". Monatelang war über die Details der geplanten Strompreis-Bremse gestritten worden. Für das Scheitern machen sich Regierung und Opposition wechselseitig verantwortlich. FDP-Chef Philipp Rösler etwa sieht die Schuld bei den Grünen. Diese wären nicht bereit gewesen, die Subventionen für Betreiber von Ökostrom-Anlagen zu kürzen. Grünen-Chef Cem Özdemir erklärte hingegen, die Regelung wäre aufgrund von Unstimmigkeiten innerhalb der Bundesregierung nicht zustande gekommen.Altmaier fürchtet Strompreis-Anstieg im Herbst
SPD-Fraktionsvize Hubertus Heil ist trotz des jetzigen Scheiterns bereit, weiter mit der Regierung zu verhandeln. Die Hand der SPD sei ausgestreckt, so Heil. Auch Umweltminister Altmaier will weiter versuchen, sich mit den Bundesländern doch noch auf einen Kompromiss bei der Strompreis-Bremse zu einigen: Er wolle weiterhin mit den Ländern reden und diese in die Verantwortung nehmen, andernfalls drohe im Herbst "ein beträchtlicher Preisanstieg". Dies befürchtet auch der Bundesverband der Energie und Wasserwirtschaft. Ohne eine Reform des EEG-Gesetztes wäre erste 2014 oder 2015 mit einer Preisdämpfung bei den Strompreisen zu rechnen, so der Branchenverband. Bild: IRES 2012 von EnergieAgentur.NRW, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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