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Atomkraft-Konzerne sollen für Endlager-Suche zahlen, wollen aber nicht

Kategorie: Strom

Wo der deutsche Atommüll einmal endgültig gelagert werden soll ist seit Jahrzehnten unklar und hoch umstritten. Bundesumweltminister Peter Altmaier möchte noch vor der Bundestagswahl ein Gesetz verabschieden, das die Suche nach einem Endlager regeln soll. Bereits am Dienstag soll ein entsprechender Gesetzentwurf mit den Ministerpräsidenten der Länder beschlossen werden. Der Entwurf sieht vor, dass die Atomkraft-Konzerne für die Suche nach einem Endlager bezahlen sollen, was diese aber ablehnen.

Atomkraft-Konzerne sollen für Endlager-Suche zahlen, wollen aber nicht TVA nuclear plant von TVA Web Team

5 mögliche Standorte sollen erkundet werden

Am Sonntag berichtete der Spiegel, dass insgesamt 5 Standorte hinsichtlich der Eignung zum Atommüll-Endlager untersucht werden sollen. Die Kosten für die Erkundung belaufen sich dem Bericht zufolge zunächst auf 100 Millionen Euro pro Standort. Auch die Öffentlichkeit soll an dem Prozess beteiligt werden, was weitere 300 Millionen koste. An zwei der fünf möglichen Standorte sollen schließlich Erkundungsbergwerke entstehen, die jeweils weitere 500 Millionen Euro kosten. Alles in allem werden die Gesamtkosten für die Endlager-Suche auf rund 2 Milliarden Euro geschätzt. Für die Erkundung des Salzstocks  Gorleben, der weiterhin als Endlager in Frage kommen soll, sind bereits 1,6 Milliarden ausgegeben worden. Der Gesetzentwurf von Altmaier sieht vor, dass diejenigen Energieunternehmen, welche Kernkraftwerke betreiben, für die Kosten aufkommen sollen, die durch die Suche nach einem Endlager entstehen. Dem Spiegel-Bericht zufolge wollen die Energiekonzerne, die seit Jahrzehnten Gewinne aus dem Verkauf von Atomstrom erwirtschaften, aber nicht die Kosten für die Endlager-Suche übernehmen.

Niedersachsen hält Gorleben nicht für einen geeigneten Standort

Lange ist Gorleben als einziges mögliches Endlager gehandelt worden. Nun sollen auch alternative Standorte in Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Hessen erkundet werden. Trotz der hohen Summe, die bereits in Gorleben investiert worden ist, besteht Niedersachsen darauf, dass es zu einem wirklichen Neubeginn bei der Endlager-Suche kommen wird und Gorleben im Laufe des Findungs-Prozesses als möglicher Standort ausscheiden wird. Stefan Wenzel (Grüne), Umweltminister des Bundeslandes, sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, dass Gorleben nicht als Standort geeignet sei und "nach den Beratungen keine Option für ein Endlager ist." Bild: TVA nuclear plant von TVA Web Team, CC-BY-SA - bearbeitet von Tarifo.de.