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Stromversorger Vattenfall will 1.500 Arbeitsplätze streichen

Kategorie: Strom

Die großen Stromkonzerne stehen unter Druck, da sie infolge des beschleunigten Atomausstiegs hochprofitable Kernkraftwerke abschalten mussten und aufgrund der Liberalisierung des Energiemarktes Stromkunden an alternative Stromversorger verlieren. Der Stromanbieter Vattenfall hat vor in Deutschland 1.500 Stellen zu streichen. Am Dienstag traten deshalb an mehreren Standorten bundesweit rund 8.500 Mitarbeiter in den Warnstreik.

Stromversorger Vattenfall will 1.500 Arbeitsplätze streichen Artificial Clouds von hAdamsky

Vattenfall-Mitarbeiter fordern 6,5% mehr Lohn

Vattenfall bietet seinen Mitarbeiter für das nächste Jahr 2,2 Prozent mehr Lohn an, ein Jahr drauf sollen die Löhne um weitere 1,6 Prozent steigen. Zu wenig, finden die Gewerkschaften. Ver.di, IG Bergbau Chemie Energie sowie die IG Metall fordern eine Lohnsteigerung von 6,5 Prozent. Zudem soll Vattenfall auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. In Hamburg, dem Hauptsitz der für Deutschland zuständigen Vattenfall Europe Sales GmbH, legten am Dienstag deshalb zwischen 2.000 Mitarbeitern (Angaben der Polizei) und 3.000 Mitarbeitern (Angaben der Gewerkschaften) ihre Arbeit nieder. In Berlin traten rund 3.500 Mitarbeiter in den Warnstreik. An weiteren Standorten Ostdeutschlands legten ca. 2.000 Vattenfall-Mitarbeiter die Arbeit nieder. Trotz der Energiewende und des Atomausstiegs steht Vattenfall vergleichsweise besser da als E.on oder EnBW, da Kohlekraftwerke ein wichtiger Bestandteil des Unternehmens-Strommix sind (2011 stammte 41,4 Prozent des Vattenfall-Stroms aus Kohlekraftwerken). Kohle ist derzeit vergleichsweise günstig, und zwar wegen niedrigen Weltmarktpreisen und billigen CO2-Zertifikaten. Vattenfall-Chef Øystein Løseth hat deshalb z.B. schon den Mitarbeitern des Kohlekraftwerks Schwarze Pumpe in der Lausitz zugesichert, dass im Tagebau keine Stellen gestrichen werden sollen. Der Arbeitsplatzabbau soll vor allem in den Service-Bereichen erfolgen.

Mitarbeiter fordern: "Alter Schwede, gib uns Sicherheit"

In Hamburg forderten die Vattenfall-Mitarbeiter unter anderem: "Alter Schwede, gib uns Sicherheit". Vattenfall ist im Besitz des schwedischen Staates. Dass sich am Dienstag so viele Mitarbeiter des Energiekonzerns an den Warnstreiks beteiligt hatten, wird von den Gewerkschaften begrüßt. Eine IG-Metall-Sprecherin sagte, die Mitarbeiter hätten registriert "wie die Marschrichtung des Konzerns ist". Dagegen hätten sie demonstriert. Bereits am Mittwoch sollen die Tarifverhandlungen weitergehen. Bild: Artificial Clouds von hAdamsky, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.