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Energiewende: Diesel-Generatoren halten Ökostrom-Anlagen von RWE bei Laune

Kategorie: Strom

Die Offshore-Windkraft soll ein wichtiger Bestandteil der Energiewende sein. Allerdings gibt es derzeit erhebliche Probleme mit dem Netzanschluss, da viele Ökostrom-Anlagen auf Hoher See nicht ans Stromnetz angeschlossen werden können. Einem Bericht der WAZ zufolge müssen Windparks, die noch keinen Strom produzieren, aber dennoch bei Laune gehalten werden, und zwar mit Notstrom-Generatoren. Der Energiekonzern RWE verheizt beispielsweise 36.000 Liter Diesel im Monat für einen Windpark in der Nordsee.

Energiewende: Diesel-Generatoren halten Ökostrom-Anlagen von RWE bei Laune North Hoyle Offshore Wind Farm

RWE profitiert durch Diesel-Einsatz von neuer Entschädigungsregelung

Seit dem 1. Januar zahlen Stromverbraucher über ihre Stromrechnung nicht nur eine höhere EEG-Umlage, sondern auch eine Offshore-Umlage, durch welche Investitionen in Offshore-Windparks abgesichert werden sollen. Die schwarz-gelbe Bundesregierung verfolgt mit der neuen Umlage das Ziel, Betreibern von Windparks eine Entschädigung zu garantieren, falls Ökostrom-Anlagen nicht ans Stromnetz angeschlossen werden, und deshalb keine Einnahmen generieren können. Oliver Krischer von den Grünen kritisiert diese Regelung in der WAZ scharf. Seiner Ansicht nach ist die Schadenersatzregeln "ein Beispiel für politisches Missmanagement,“ da es ersichtlich hätte sein müssen, dass Stromproduzenten Dieselgeneratoren einsetzen, um von der neuen Entschädigungsregel zu profitieren. Krischer macht RWE aber keinen Vorwurf. Bereits vor zwei Jahren habe EnBW einen Notstrom-Generator eingesetzt, da ein Windpark nichts ans Stromnetz angeschlossen werden konnte. Das Problem hätte der Bundesregierung demnach bekannt sein müssen. Durch Notsstromaggregate werden Systeme wie die Beleuchtung oder die Klimatisierung von Windkraft-Anlagen aufrecht erhalten, welche eigentlich durch die eigene Ökostrom-Produktion betrieben werden sollten.

Strom-Produzent legen Windpark-Investitionen auf Eis

Trotz der neuen Umlage für Offshore-Windparks ist unklar, wann die derzeit in Bau befindlichen Windkraft-Anlagen ans Stromnetz angeschlossen werden können. Die aktuellen Probleme bei RWE betreffen den Windpark "Nordsee Ost" in der Nähe von Helgoland. Darüber hinaus warten derzeit rund 100 Offshore-Windpark-Projekte auf ihre Genehmigung. Ein Strom-Produzent hat aufgrund der anhaltenden Probleme bei der Umsetzung der Energiewende bereits seine Windpark-Investitionsabsichten auf Eis gelegt. Der Baukonzern Strabag beschloss in dieser Woche einen Investitionsstop. RWE setzt zwar weiter auf Offshore-Windparks, hat allerdings die Ziele seiner Ökostrom-Tochter Innogy aufgrund der anhaltenden Probleme in Frage gestellt. Bild: North Hoyle Offshore Wind Farm von Christopher Owen Jones, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.