Schnell & einfach
Finde den günstigsten Tarif
Bis zu 900 € sparen

Energiepreise: Windparks könnten Stromkunden 2 Milliarden Euro kosten

Kategorie: Strom

Mehr als 400 Gigawatt Ökostrom konnten im vergangenen Jahr der Bundesnetzagentur zufolge nicht ins Stromnetz eingespeist werden, da es an Kapazitäten magelte. Der Bundesverband Windenergie schätzt die Kosten hierfür, die von den Stromverbrauchern getragen werden mussten, auf 18 bis 35 Millionen Euro. Der Bau von Offshore-Windparks könnte die privaten Stromkunden Schätzungen des Bundeswirtschaftsministeriums zufolge bis 2015 sogar über 2 Milliarden Euro zusätzlich kosten, wenn Stromleitungen fehlen sollten.

Energiepreise: Windparks könnten Stromkunden 2 Milliarden Euro kosten Windräder

Strompreis steigt wegen Offshore-Umlage

Fast alle Stromversorger erhöhen um die Jahreswende ihre Strompreise, da sich unter anderem die staatlichen Abgaben, die auf den Strompreis erhoben werden, erhöhen. Neben der Erneuerbaren-Energien-Umlage, die um knapp 1,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) steigt, zählt hierzu auch eine neu eingeführte Umlage für Offshore-Windparks, die 0,25 Cent pro kWh beträgt. Mit dieser Umlage sollen Stromproduzenten entschädigt werden, deren Windparks auf hoher See nicht ans Stromnetz angeschlossen werden können, weil es an Stromnetzen mangelt. Spiegel Online berichtet, die Stromverbraucher könnte dies in den kommenden zwei Jahren über 2 Milliarden Euro kosten. Mit dieser Zahl kalkuliere derzeit das Wirtschaftsministerium. Während private Stromkunden für fehlende Netzkapazitäten haften, müssen Industriebetriebe und Netzbetreiber kaum für die Kosten von fehlenden Stromleitungen aufkommen. Der Übertragunsnetzbetreiber Tennet, der die Nordsee-Windparks ans Stromnetz anbinden soll, haften jährlich mit maximal 110 Millionen Euro. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner wollte die Netzbetreiber stärker in die Pflicht nehmen, konnte sich in der Regierungskoalition aber nicht durchsetzen. Dass Großunternehmen kaum an den Kosten der Energiewende beteiligt werden, wird mittlerweile nicht nur von der Opposition und Verbraucherschützern, sondern auch von der EU-Kommission kritisiert.

Neue Stromleitungen könnten über 42 Milliarden Euro kosten

Anfang dieser Woche hat das Wirtschaftsministerium Pläne vorgelegt, nach denen 2.800 Kilometer an neuen Hochspannungsleitungen gebaut werden sollen, weniger als bislang vorhergesehen. Neben den großen Stromautobahnen werden noch Tausende Kilometer an kleineren, regionalen Stromnetzen benötigt um die Energiewende umzusetzen. Die Deutsche-Energie-Agentur (dena) rechnet mit bis zu 214.000 Kilometern, welche zwischen 27,5 Milliarden und 42,5 Milliarden Euro kosten dürften. Trotz der hohen Kosten und steigender Energiepreise unterstützt die Mehrheit der Bevölkerung die Energiewende. Einer aktuellen TNS Infratest-Umfrage zufolge sind 93 Prozent der Deutschen für den Ökostrom-Ausbau. Allerdings zeigt sich bei den vertretbaren Kosten hierfür ein gespaltenes Bild: 51 Prozent finden, dass eine EEG-Umlage von 5 Cent zu hoch ist. Aktuell beträgt diese Umlage knapp 5,3 Cent je kWh. Wenn weitere Kosten wie die Offshore-Umlage zusätzlich hinzukommen, und die Strompreise weiter verteuern, dann könnte die Zustimmung zur Energiewende jedoch sinken, so die Befürchtung führender Politiker. Bild: Windräder von Peter Heilmann, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de