Stadtwerke Goch mildern Strompreis-Erhöhungen

Zum 01. Januar 2013 werden von vielen Energieanbietern die Strompreise erhöht und auch die Stadtwerke Goch in Nordrhein-Westfalen schließen sich der Preisanpassung an. Doch der kleine Stromversorger am Niederrhein versucht mit seinen Tarifen die finanziellen Folgen für Kunden leicht aufzufangen.

Mittelspannungsleitung_ Niederrhein_I_18jun2011 von Bernd Wiebus Die Stadtwerke Goch müssen ebenso wie die anderen Energieversorger auf die Erhöhung der Umlage aus dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), für die Kraft-Wärme-Kopplung und der Netznutzungsentgelte reagieren und die Mehrkosten von 1.500.000 Euro auf ihre Kunden umlegen. Doch unter Berufung auf günstige Einkaufskosten hat sich das Unternehmen am Niederrhein dazu entschlossen, nicht den vollständigen Betrag abzugeben, sondern 0,407 Cent pro Kilowattstunde selbst zu übernehmen.

Stadtwerke Goch reagieren auf Stromumlagen-Erhöhungen

Geschäftsführer Carlo Marks errechnet für seine Kunden lediglich 67 Prozent der Mehrbelastung: Im „miteinander Strom natur“ Tarif, dem Ökostromprodukt der Stadtwerke Goch im Kreis Kleve, würden eigentlich nach der Erhöhung der gesetzlichen Bestandteile um 3,017 Cent pro Kilowattstunde anfallen, tatsächlich werden es aber nur 1,78 Cent sein. Die Zusatzkosten bei einem Durchschnittshaushalt lägen daher bei 6,17 Euro monatlich – sollte das Kombiangebot der Versorgung mit Strom, Gas und Wasser bestellt werden, werden im Monat nur noch 5,99 Euro fällig. 1,54 Cent werden laut Marks somit in dieser Tarifoption weniger bezahlt, als noch im laufenden Jahr. Und dennoch müssen Stromkunden in Goch und Umgebung mit 8,4 Prozent im „miteinander Strom natur“ Tarif und 10 Prozent im allgemeinen Tarif rechnen, in dem sich der Preis pro Kilowattstunde um 0,30 Cent verringert. Die Senkung der Kosten bei gleichzeitigem Anstieg der Stromrechnungen ergibt sich aus Zusammensetzung der Strompreise: EEG-Umlage, KWK-Umlage, Umlage aus der Stromnetzentgeltverordnung, eine Haftungsumlage für Offshore-Windprojekte, die Konzessionsabgabe des Unternehmens und natürlich die Stromsteuer und die Umsatzsteuer machen gemäß einer Pressemitteilung der Stadtwerke 71 Prozent des Strompreises aus, lediglich 29 Prozent entfallen auf die Beschaffungskosten und den Vertrieb.

Niedrigere Strompreise, höhere Stromrechnungen am Niederrhein

Die Stadtwerke Goch versuchen mit ihrer Beteiligung an Photovoltaik-Anlagen und einem Biomasse-Heizkraftwerk die Produktionskosten niedrig zu halten und die eigenen Mehrkosten aus den gesetzlichen Erhöhungen fair auf die Kunden zu übertragen. Wer sich aber um weitere günstige Angebote in der Niederrhein-Region umsehen möchte, dem gelingt dies über einen kostenlosen Preisvergleich online: Basierend auf dem Stromverbrauch des Vorjahres werden die verschiedenen Anbieter aufgeführt, so dass man sich nicht nur die Strompreise, sondern auch die jeweiligen Konditionen ausführlich ansehen kann. Bild: Mittelspannungsleitung_Niederrhein_I_18jun2011 von Bernd Wiebus, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de.