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EEG-Umlage steigt um 47 Prozent - Strom wird deutlich teuer

Kategorie: Strom

Am heutigen Montag haben die Übertragungsnetzbetreiber die Höhe der EEG-Umlage für 2013 bekannt gegeben. Wie bereits vorab durchgesickert ist, wird die Ökostrom-Umlage auf knapp 5,3 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhöht, was einer Steigerung von 47 Prozent entspricht. Strom wird deshalb deutlich teurer. Umweltminister Altmaier, die Opposition und die FDP reagieren mit unterschiedlichen Forderungen auf die steigenden Strompreise.

EEG-Umlage steigt um 47 Prozent - Strom wird deutlich teuer Solar Panels von Great Valley Center Da die Erneuerbaren Energien schneller als erwartet ausgebaut werden steigt auch die Förderung, mit der die vorrangige Einspeisung des Ökostroms finanziert wird. Stromverbraucher müssen deshalb im kommenden Jahr deutlich mehr für Strom bezahlen. Ein Musterhaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh muss 2013 beispielsweise rund 185 Euro an EEG-Umlage bezahlen. In diesem Jahr waren es noch 125 Euro.

Strompreis-Entlastung für Industrie wird überprüft

Bundesumweltminister Peter Altmaier hatte in der vergangenen Woche zunächst mit einer Initiative zum Strom sparen auf die Erhöhung der EEG-Umlage reagiert. Aufgrund zahlreicher Forderungen kündigte der Umweltminister nun an, auch die Strompreis-Entlastungen von Betrieben überprüfen zu wollen, die besonders viel Strom verbrauchen. Altmaier sagte am Montag im ZDF-Morgenmagazin, es stelle sich die Frage, ob aller Firmen, die derzeit entlastet werden, entlastet werden müssten. Die Befreiung von energieintensiven Firmen von der EEG-Umlage steht in der Kritik, da diese die Strompreise für private Haushalte und kleinere Betriebe in die Höhe treibt und auch Unternehmen wie die Berliner S-Bahn oder der Deutsche Wetterdienst nur die stark verminderte EEG-Umlage bezahlen - Betriebe, bei denen das Argument des Internationalen Wettbewerbs nicht unbedingt plausibel erscheint. Die FDP fordert schon seit Wochen die Verbraucher durch eine Senkung der Stromsteuer zu entlasten. Altmaier wies diese Forderung in der BILD erneut zurück. Dem Umweltminister zufolge würde sich dies kaum auf die Stromrechnung auswirken. Aktionismus lehnt Altmaier ebenso ab, wie neue Subventionen, beispielsweise für neue und energeieffiziente Haushaltsgeräte.

SPD fordert Steuererleichterungen - Grüne wollen Energiesparfonds

Die SPD scheint den Forderungen der FDP nach Stromsteuersenkungen hingegen nicht unbedingt abgeneigt zu sein. Ulrich Kelber, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Bundestag, schlug vor, dass der Staat Niedrigverbrauchtarife mit Steuersenkungen fördern könne. Alle Stromanbieter sollten ihren Privatkunden diese Tarife anbieten. Eine generelle Steuersenkung befürwortet Kerber allerdings nicht, Steuererleichterungen soll es nur Abhängig vom Stromverbauch geben. Die Grünen-Vorsitzende Claudia Roth sagte dem Bericht aus Berlin (ARD), ihre Partei wolle einen Energiesparfonds einrichten, aus welchem der Kauf von stromsparenden Geräten und eine Energieberatung unterstützt werden sollen. Zudem fordert Roth Stromtarife, die einen Anreiz zum Strom sparen beinhalten. Eine schnelle Einigung innerhalb der Regierungskoalition, oder gar zwischen Koalition und Opposition, ist derzeit aufgrund der unterschiedlichen Ansichten und Forderungen nicht ersichtlich. Wenn sich nichts an den derzeitigen Regelungen ändert, dann müssen Endverbraucher schon bald deutlich mehr für ihren Strom bezahlen. Umso teurer der jeweilige Stromanbieter ist, desto höher wird die Stromrechnung im kommenden Jahr für private Haushalte ausfallen, sollte es von Seiten der Politik zu keinen generellen Entlastungen kommen, die von den Stromversorgern auch an ihre Kunden weitergegeben werden. Bild: Solar Panels von Great Valley Center, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de