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Microsoft verschwendete Strom um 140.000 US-Dollar zu sparen

Kategorie: Strom

Der IT-Gigant Microsoft hat im US-Bundesstaat Washington zwischen fünf Millionen und sieben Millionen Watt Strom verschwendet um einer Vertragsstrafe an seinen örtlichen Ökostrom-Versorger zu entgehen. Als das Unternehmen damit drohte noch mehr Strom in einer wirtschaftlich unproduktiven Weise zu verbrauchen lenkte der Stromanbieter ein und verzichtete größtenteils auf die Strafzahlung.

Microsoft verschwendete Strom um 140.000 US-Dollar zu sparen Microsoft von SeattleClouds.com Die New York Times (NYT) berichtet, dass Microsoft am Server-Standort Quincy, in der Nähe des Columbia River, eine Strafe in Höhe von 210.000 US-Dollar drohte, da der Konzern weniger Strom verbrauche als er angegeben hatte. Anstatt die Strafe zu zahlen habe der IT-Konzern gigantische Heizungsanlagen angeschmisssen um unnötig Strom in Wärme umzuwandeln. Dies gehe aus Unterlagen hervor, die der NYT vorliegen.

 Yahoo zahlte Strafe an Ökostromversorger

Nicht nur Microsoft nutzt Quincy als Serverstandort, auch andere Unternehmen wie Dell oder Yahoo haben sich in der Kleinstadt im US-Bundesstaat Washington angesiedelt, da die Strompreise für Ökostrom dort besonders günstig sind. Grüner Strom aus Wasserkraft kostet in Quincy nur 2,5 bis 3,8 US-Cent. Normalerweise liegen die Industriestrompreise in den USA zwischen 6 und 7 US-Cent. Der Standort ist für viele Firmen sehr attraktiv, da sie wenig für den Strom bezahlen und so genannte grüne Serverstandorte (Green IT) unterhalten können, wie sie unter anderem die Umweltorganisation Greenpeace von IT-Firmen für Cloud-Server fordert. Damit der örtliche Stromproduzent den Strombedarf seiner Kunden einschätzen kann, müssen diese ihre Abnahmemengen im Voraus angeben. Verbrauchen sie weniger Strom, dann droht ihnen laut Vertrag eine Strafzahlung. Auch Yahoo verbrauchte für seine Server weniger Strom als angenommen. Anders als Microsoft zahlte der Konzern allerdings die anfallende Vertragsstrafe in Höhe von 94.608 US-Dollar.

Microsoft konnte durch Stromverschwendung 140.000 Dollar sparen

Dass Microsoft unnötig Strom verschwendete war einem Microsoft-Offiziellen zufolge ein Entschluss, der auf unlogischen finanziellen Anreizen beruhte: Der höhere Stromverbrauch kostete den Konzern laut NYT lediglich 70.000 US-Dollar. Da die Vertragsstrafe aber 210.000 US-Dollar vorsah konnte Microsoft durch den unnötigen Stromverbrauch 140.000 US-Dollar einsparen. In Deutschland ist in jüngster Vergangenheit im Zusammenhang mit der Befreiung von Großunternehmen von der EEG-Umlage auf unlogische finanzielle Anreize hingewiesen worden. Industriebetriebe, die besonders viel Strom verbrauchen, müssen nur eine stark verminderte EEG-Umlage zahlen. Um von dieser Regelung profitieren zu können, kann es für einige Firmen ökonomisch sinnvoll sein mehr Strom zu verbrauchen, als eigentlich notwendig wäre. Bild: Microsoft von SeattleClouds.com, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de