Energiepreise: EEG-Umlage belastet Handel mit 2,5 Milliarden Euro

Im deutschen Einzelhandel verschlechtert sich die Stimmung. Insbesondere die steigenden Energiepreise infolge der Energiewende belasten die Branche. Höhere Strompreise belasten den Handel doppelt: Zum einen müssen die Einzelhändler mehr für Strom bezahlen, zum anderen haben Verbraucher weniger Geld in der Tasche. Dem Branchenverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) zufolge schlägt alleine die Erneuerbare-Energien-Umlage (EEG-Umlage) mit 2,5 Milliarden Euro zu Buche.

Einkaufszentrum Alexa (Berlin) von Energiequant Laut Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, stiegen die Kosten für Haushaltsenergie von Januar bis August 2012 um gut sechs Prozent. Seit 2005 sind die Energiekosten sogar um 36 Prozent gestiegen. Durch die steigenden Preise hätte der Handel Gewinneinbußen hinnehmen müssen.

Energiepreise belasten Konsum stärker als Euro-Ängste

Die Sorgen der Verbraucher bezüglich der Euro-Krise wirken sich dem HDE-Geschäftsführer zufolge nicht so stark auf den Konsum aus wie die Kosten für Benzin, Gas und Strom: "Die Energiepreise dämpfen den Konsum mehr als die Euro-Ängste", so Genth. Der HDE-Chef fordert deshalb eine gerechte Verteilung der Lasten des Ökostrom-Ausbaus. Große Industriebetriebe können sich von der EEG-Umlage befreien lassen. Kleine und Mittelständische Betrieb sowie private Stromverbraucher werden dafür stärker belastet. Insgesamt hat sich die Stimmung in der Einzelhandels-Branche verschlechtert. Im ersten Halbjahr 2012 rechnete die Branche noch mit einem Umsatzwachstum von 2,8 Prozent. Der aktuellen Umfrage zufolge wird nur noch ein Wachstum von 1,5 Prozent erwartet. Insgesamt glaubt nur jeder dritte Händler, dass die Erlöse steigen. Ein Viertel erwartet sogar sinkende Umsätze. Der HDE hat 1.300 seiner Mitglieder befragt. Bild: Einkaufszentrum Alexa (Berlin) von Energiequant, CC BY-SA 2.0 - bearbeitet von Tarifo.de.