Atomausstieg beschlossen: Japan verzichtet ab 2040 auf Atomstrom
Kategorie: Strom
Ziemlich genau 18 Monate nach dem Reaktorunglück von Fukushima hat die japanische Regierung beschlossen langfristig aus der Atomkraft auszusteigen. Bis 2040 will das Land den Atomausstieg schrittweise bewerkstelligen. Am 11. März 2011 war in Japan ein AKW infolge eines Erdbebens und eines Tsunamis havariert. Deutschland hatte daraufhin den Verzicht auf Atomstrom bis 2022 beschlossen, nun folgt Japan dem Deutschen Beispiel.
Kernkraftwerk Dukovany von ph_en Die Regierung in Tokio teilte am Freitag mit, sie würde alle Maßnahmen ergreifen die nötig sind, um das nun vorgegebene Ziel zu erreichen. Hierzu gehört, dass keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden dürfen. Der Atomausstieg in Japan ist mit größeren Herausforderungen als in Deutschland verbunden, da vor dem Unglück von Fukushima mehr Atomstrom als in Deutschland produziert worden war, und sich mehrere Kernkraftwerke im Bau befinden.
Kernkraftwerk Dukovany von ph_en Die Regierung in Tokio teilte am Freitag mit, sie würde alle Maßnahmen ergreifen die nötig sind, um das nun vorgegebene Ziel zu erreichen. Hierzu gehört, dass keine neuen Kernkraftwerke mehr gebaut werden dürfen. Der Atomausstieg in Japan ist mit größeren Herausforderungen als in Deutschland verbunden, da vor dem Unglück von Fukushima mehr Atomstrom als in Deutschland produziert worden war, und sich mehrere Kernkraftwerke im Bau befinden.
Erneuerbare Energien in Japan sollen 2030 30 Prozent des Strombedarfs decken
Mit dem Atomausstieg hat die japanische Regierung auch den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschlossen. Anders als in Deutschland spielen die Regenerativen in Japan bislang keine bedeutende Rolle im Energiemix. Der Atomstrom, der infolge von Stresstests fast aller Atomkraftwerke derzeit ersetzt werden muss, wird fast ausschließlich durch fossile Energieträger wie Öl und Gas gedeckt, die Japan teuer importieren muss. Japan will nicht nur die Erneuerbaren Energien bis 2030 stark ausbauen - sie sollen bis dato 30 Prozent des Strombedarfs decken, - das Land will seinen Energieverbrauch zudem um 10 Prozent senken. Vor Fukushima machte die Kernkraft 30 Prozent am japanischen Strommix aus. Bis 2030 sollen nun die Erneuerbaren diese Menge liefern.Atomausstieg innerhalb der japanischen Regierung umstritten
Die Entscheidung des japanischen Kabinetts war weder unumstritten, noch ist sie unumkehrbar. Insbesondere das Industrieministerium kämpfte in den vergangenen Monaten intensiv gegen den Atomausstieg. Japanische Unternehmen fürchten aufgrund des Atomausstieges höhere Strompreise und infolge dessen Wettbewerbsnachteile. Zudem können zukünftige Regierungen den Atomausstieg wieder Rückgängig machen. Noch in diesem Jahr finden in Japan Wahlen statt. Das nun beschlossene Energiekonzept soll zudem jedes Jahr überprüft werden. In Deutschland verlief der Atomausstieg bislang alles andere als stringent: Das im Jahr 2000 beschlossene Ausstiegsszenario wurde 2010 zunächst um 14 Jahre verlängert, nur um ein knappes Jahr später auf 2022 wieder verkürzt zu werden. Ob es in Japan zu ähnlichen Novellierungen und Kehrwenden kommen wird, das wird sich zeigen. Bild: Kernkraftwerk Dukovany von ph_en, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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