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Ökostrom-Studie: Deutsche Energieagentur empfielt neue Kohlekraftwerke

Kategorie: Strom

Die Deutsche Energieagentur (dena) hat eine Studie zur Marktintegration der Erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa herausgegeben. Der Studie zufolge ist Deutschland auch 2050 noch auf fossile Gas- und Kohlekraftwerke angewiesen. Sollten keine zusätzlichen Kohle- und Gaskraftwerke gebaut werden, dann müsste Deutschland bis dato 22 Prozent seines Strombedarfs aus dem Ausland importieren. Die Umweltorganisation Greenpeace kritisiert die Studie scharf.

Ökostrom-Studie: Deutsche Energieagentur empfielt neue Kohlekraftwerke Jeda Villa Bali Solar von Jeda Villa Bali Die Studie mit dem Titel "Integration der erneuerbaren Energien in den deutsch-europäischen Strommarkt" geht von Business-as-usual-Annahmen aus: Die Berechnungen beruhen darauf, dass sich bis 2050 in der deutschen Energiepolitik nichts ändert, also derzeitige Planungen konsequent umgesetzt werden und der Stromverbrauch konstant bleibt. Pikant an diesen Annahmen: Eine Aufgabe der halbstaatlichen dena ist es, die Energieeffizienz zu fördern.

dena: Erneuerbare Energien sind 2050 nicht marktfähig

Stephan Kohler, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung, erörtert die Ergebnisse der Studie folgendermaßen: Da bis 2050 nicht genügend Energiespeicher verfügbar sein werden müssten die Schwankung bei der Ökostrom-Produktion nach wie vor durch fossile Kraftwerke ausgeglichen werden. Die Erneuerbare Energien würden zwar eine Gesamtleistung von 170 Gigawatt ausmachen, aufgrund der Schwankungen wären jedoch noch 61 Gigawatt aus fossilen Kraftwerken nötig. Das Fazit der dena: Ohne ein neues Marktdesign wären die regenerativen Energien auch 2050 noch nicht marktfähig. Eine grundlegende EEG-Novelle sei daher zwingend erforderlich. Zwar würde das Ziel des 80-Prozent-Ökostrom-Anteils erreicht, bei der gesicherten Leistung erreichen die Erneuerbaren laut dena aber nur 24 Prozent. Auch in knapp 40 Jahren würden immer noch 60 Prozent der gesicherten Leistung aus fossilen Gas- und Kohlekraftwerken stammen. 9 Prozent sollen Speichertechnologien stellen, 7 Prozent aus dem Ausland oder aus weiteren Kraftwerken stammen.

Greenpeace kritisiert dena-Studie  - "Frontalangriff auf die Energiewende"

Vom Bau neuer Kohlekraftwerke würde unter anderem der Energiekonzern RWE profitieren. Die dena-Studie ist von RWE in Auftrag gegen worden. Die Umweltorganisation Greenpeace kritisierte die Studie deshalb als PR für RWE und bezeichnet sie als "Frontalangriff auf die Energiewende". Es gebe laut Greenpeace viele Studien die zeigen würden, dass es möglich wäre bis 2050 komplett auf Kohle- und Gaskraftwerke zu verzichten. Einige davon hat Greenpeace selbst in Auftrag gegeben. Bild: Jeda Villa Bali Solar von Jeda Villa Bali, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de