Energiewende: Tennet-Chef wirft Regierung Blockade beim Netzausbau vor
Kategorie: Strom
Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet steht wegen der schleppenden Anbindung von Offshore-Windparks in der Kritik. Lex Hartman, Chef des Netzbetreibers, der zu 100 Prozent dem niederländischen Staat gehört, wehrt sich in einem Interview gegen die Kritik an seinem Unternehmen. Nicht Tennet, die Bundesregierung blockiere die Energiewende, da es an Planungs- und Haftungsregelungen fehle.
Power grid von nmrmak Hartman sagte Spiegel Online, sein Unternehmen habe der Regierung bereits vor neun Monaten in einem Brief mitgeteilt, was für Probleme mit dem Netzausbau verbunden sind. Als Antwort hätte der Netzbetreiber laut Tennet-Chef Antworten erhalten wie: "Planung? Brauchen wir nicht. Haftung? Mal sehen, wie sich das regeln lässt." Mittlerweile habe sich dies jedoch geändert.
Power grid von nmrmak Hartman sagte Spiegel Online, sein Unternehmen habe der Regierung bereits vor neun Monaten in einem Brief mitgeteilt, was für Probleme mit dem Netzausbau verbunden sind. Als Antwort hätte der Netzbetreiber laut Tennet-Chef Antworten erhalten wie: "Planung? Brauchen wir nicht. Haftung? Mal sehen, wie sich das regeln lässt." Mittlerweile habe sich dies jedoch geändert.
Tennet soll mehr als 15 Milliarden Euro in Energiewende investieren
Hartman zufolge soll Tennet mehr als die beiden großen Energiekonzerne E.on und RWE in die Energiewende investieren, nämlich 15 Milliarden Euro bis 2020. Als das niederländische Staatsunternehmen 2010 das Stromnetz von E.on übernommen hat, wäre es noch üblich gewesen jährlich 100 Millionen Euro pro Jahr in die Stromnetze zu investieren. Bislang habe Tennet bereits 6 Milliarden Euro in die Netze gesteckt. Tennet fehlt derzeit Geld um anstehende Investitionen tätigen zu können. Kritiker werfen dem Übertragungsnetzbetreiber vor, der Offshore-Netzausbau überfordere das Unternehmen. Laut Hartman stehen die Chancen für Tennet jedoch gut Geldgeber zu finden - sofern die Regierung die politischen Rahmenbedingungen ändert. Es müsse das zu erwartende Investitionsvolumen geregelt, ein realistischer Zeitplan aufgestellt und Haftungsfragen geklärt werden.Stromverbraucher könnten Kosten für Haftung tragen
Derzeit wird im Kabinett über einen Haftungsvorschlag diskutiert, bei dem die Übertragungsnetzbetreiber für Verzögerungen bei der Netzanbindung zwar haften, die Schadensersatzforderungen im Endeffekt aber an die Stromverbraucher abwälzen kann. Während Umweltminister Peter Altmaier und Wirtschaftsminister Philipp Rösler den Vorschlag unterstützen stellt sich Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner derzeit gegen den Entwurf, da er die Strompreise für die Verbraucher weiter verteuern könnte. Bild: Power grid von nmrmak, CC BY - bearbeitet von Tarifo.deDeutschlandkarte
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