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Ökostrom-Ausbau: Länder planen bis 2020 Ökostrom-Anteil von 55 Prozent

Kategorie: Strom

35 Prozent soll der Ökostrom-Anteil nach dem Willen der Bundesregierung 2020 betragen. Die Länder haben jedoch ihre eigenen Pläne und die sehen anders aus: Werden die Ausbau-Pläne der einzelnen Bundesländer addiert, dann wird nach Berechnungen des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) der Ökostrom-Anteil im Jahr 2020 bereits bei 55 Prozent liegen.

Ökostrom-Ausbau: Länder planen bis 2020 Ökostrom-Anteil von 55 Prozent more von eggrole Einzelne Regionen können vom Ausbau der Erneuerbaren Energien stark profitieren. Handwerker erhalten durch die Installation der Anlagen Beschäftigung, Städte und Gemeinden können Gewerbesteuern-Einnahmen verbuchen und die Betreiber kassieren die Erneuerbare-Energien-Umlage. Es verwundert daher nicht, dass viele Bundesländer aus wirtschaftlichen Gründen den Ökostrom-Ausbau forcieren.

Ökostrom-Anteil liegt in einigen Ländern bei über 75 Prozent

Berechnungen des BDEW zufolge wird durch Erneuerbaren Energien in einigen Bundesländern schon heute fast die gesamte Stromversorgung gedeckt: In Mecklenburg-Vorpommern werden 84 Prozent des Stromanteils durch das EEG gefördert. In Brandenburg sind es 76 Prozent, in Schleswig-Holstein sind es 75 Prozent. Auch in Sachsen-Anhalt (57 Prozent) und Niedersachsen (39 Prozent) ist der Ökostrom-Anteil bereits heute sehr hoch. Würde die EEG-Umlage nicht bundesweit, sondern in den einzelnen Ländern in Abhängigkeit der Ökostrom-Produktion erhoben, dann ergeben sich laut BDEW ebenfalls große Unterschiede zwischen den Ländern. Stromverberbraucher in Mecklenburg-Vorpommern müssten 2012 ganze 8,7 Cent pro Kilowattstunde (kWh) EEG-Umlage bezahlen, während Berliner nur 0,3 Cent aufbringen müssten. Im Bundesdurchschnitt beträgt die EG-Umlage 2012 3,59 Cent. In Niedersachsen, wo Ökostrom vor allem durch Windkraftanlagen erzeugt wird, müssten die Verbraucher für den regenerativen Stromanteil in Höhe von 39 Prozent 4,9 Cent pro kWh bezahlen, würde die EEG-Umlage in den Ländern verrechnet werden. In Bayern, wo Ökostrom vorrangig durch Photovoltaik und Biomasse-Anlagen entsteht, würde die Umlage trotz eines niedrigeren Ökostrom-Anteils von 24 Prozent 6 Cent pro kWh betragen. Daraus lässt sich ableiten, dass Strom aus Sonnenenergie und Biomasse nicht so wirtschaftlich ist wie Strom aus Windrädern.

Altmaier sorgt sich um Netzanschluss und steigende Strompreise

Umweltminister Peter Altmaier, der in der vergangenen Woche sein 10-Punkte-Programm zur Energiewende vorgestellt hat, sieht in dieser Entwicklung besonders zwei Probleme auf Deutschland zukommen. Erstens wird befürchtet, dass der Netzanschluss nicht mit dem rasanten Ausbau der Erneuerbaren Energien mithält. Zweitens könnten sich die Strompreise durch eine in die Höhe schnellende EEG-Umlage verteuern und die Akzeptanz der Energiewende mindern, und zwar nicht nur bei den Verbrauchern, sondern auch bei benachteiligten Bundesländern: Aus Nordrhein-Westfalen, einem EEG-Zahlerland, kam bereits Kritik darüber auf, dass die Verbraucher im bevölkerungsreichsten, aber eher sonnenarmen Land für die Solardächer im sonnigen Bayern bezahlen müssen. Bild: more von eggrole, CC BY - bearbeitet von Tarifo.de